Trotz drohender Dopingsperre: Froome sammelt Kilometer und Pokale in Südafrika
Unbeirrt von einer drohenden Dopingsperre wegen einer erhöhten Dosis des Asthmamittels Salbutamol hat Christopher Froome (Sky) bereits fleißig Kilometer im noch kurzen Jahr 2018 gesammelt – und beeindruckende Daten hingelegt.
Bereits 1.082,6 Kilometer mit 14.122 Höhenmetern weist Froomes lange Zeit ruhendes Strava-Konto in den ersten sieben Tagen im neuen Jahr aus. Gesammelt hat der 34 Jahre alte Brite die Kilometer im Trainingslager im sonnigen Südafrika.
Über Froomes Strava-Werte können Hobbyfahrer, und sicherlich auch einige Berufskollegen, nur staunen. So weist Froomes Trainingsfahrt vom 7. Januar eine mit 2.087 Höhenmetern und zahlreichen Bestzeiten garnierte 224,5 Kilometer-Runde aus – mit einem Schnitt von 37,9 km/h.
164,6 Kilometer auf dem Zeitfahrrad
Einen Tag zuvor verbrachte der viermalige Tour-de-France- und (Noch)-Vuelta-Sieger 164,6 Kilometer auf seinem Zeitfahrrad (1.882 Höhenmeter / 36,3 km/h / 86,8 km Spitzengeschwindigkeit). Auch Einheiten mit dem Mountainbike, teilweise kombiniert mit Renn- und Zeitfahrrad, streute Froome in seine erste Trainingswoche in Südafrika ein.
Ob Froome die angesammelten Kilometer letztlich auch im Wettkampf etwas bringen, steht noch in den Sternen. Der Radsport-Weltverband UCI äußerte sich im neuen Jahre noch nicht zu einer möglichen Sanktion des Sky-Kapitäns.
Bei Froome war bei einer Kontrolle wenige Tage vor seinem Gesamtsieg bei der letztjährigen Spanien-Rundfahrt nach der 18. Etappe am 7. September eine erhöhte Menge des Asthma-Mittels Salbutamol festgestellt worden. Bis zu einem Grenzwert von 1000 Nanogramm pro Milliliter ist laut Regularien der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gestattet, Froomes Wert lag jedoch bei 2000 Nanogramm pro Milliliter.
Ex-WADA-Chef Pound: „Möglich, dass WADA einspringt“
Weil Froome britischer Sky-Rennstall jedoch nicht der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (Mouvement Pour un Cyclisme Crédible, kurz MPCC) angehört, wurde der vierfache Tour-Sieger von Sky nach Bekanntwerden des auffälligen Wertes nicht entgegen der MPCC-Regularien suspendiert. Kurz vor Weihnachten forderte die MPCC Sky zu diesem Schritt auf – bis dato erfolglos.
Laut Dick Pound, von 1999 bis 2007 Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, könnte bei einem Nichthandeln der UCI auch die WADA eine Sperre gegen Froome verhängen. „Wenn die UCI keine Sanktion verhängt, ist es möglich, dass die WADA einspringt“, sagte Pound gegenüber der „The Times“. Der niederländische Giro-Sieger Tom Dumoulin (Sunweb) hatte unlängst erklärt, dass es „hilfreich für jeden von uns wäre, wenn die UCI eine schnelle Entscheidung treffen würde“,