Fall Froome: Dumoulin hofft auf schnelle UCI-Entscheidung – Möglicher Tour-Start davon unberührt

Wünscht sich eine schnelle Entscheidung der UCI in der Doping-Causa "Froome": Sunweb-Kapitän Tom Dumoulin - Foto: © Team Sunweb

Giro d’Italia-Sieger und Zeitfahr-Weltmeister Tom Dumoulin hofft auf eine baldige Entscheidung des Radsport-Weltverbands UCI in der Doping-Causa um Tour-de-France- und Vuelta-Sieger Christopher Froome (Sky).

„Es wäre hilfreich für jeden von uns, wenn die UCI eine schnelle Entscheidung treffen würde. Aber wer weiß, wie lang es dauert“, sagte der 27 Jahre alte Niederländer Dumoulin auf Nachfrage von radsportkompakt.de am Rande der Vorstellung seines deutschen Team Sunweb im Umstellwerk am Berliner Alexanderplatz.

Dumoulin hält sich bedeckt

Welche persönliche Meinung Dumoulin von dem Fall Froome hat, wollte der Sunweb-Kapitän jedoch nicht weiter offenlegen, sondern betonte lediglich: „Was soll ich über den Fall Froome sagen? Ich kenne nicht die genauen Details, keiner von uns kennt die genauen Details. Ich weiß lediglich, dass es einen positiven Test gab, der die zweifache der erlaubten Dosis Salbutamol aufwies. Ich helfe weder mir noch anderen, wenn ich mehr dazu sage.“

Bei Froome war bei einer Kontrolle wenige Tage vor seinem Gesamtsieg bei der letztjährigen Spanien-Rundfahrt nach der 18. Etappe am 7. September eine erhöhte Menge des Asthma-Mittels Salbutamol festgestellt worden. Bis zu einem Grenzwert von 1000 Nanogramm pro Milliliter ist laut Regularien der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gestattet, Froomes Wert lag jedoch bei 2000 Nanogramm pro Milliliter.

Weil Froome britischer Sky-Rennstall jedoch nicht der Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (Mouvement Pour un Cyclisme Crédible, kurz MPCC) angehört, wurde der vierfache Tour-Sieger von Sky nach Bekanntwerden des auffälligen Wertes nicht entgegen der MPCC-Regularien suspendiert. Kurz vor Weihnachten forderte die MPCC Sky zu diesem Schritt auf – bis dato erfolglos.

Keine Suspendierung durch Sky?: „Unser Team handhabt das anders“

„Unser Team handhabt das anders. Wenn ich positiv getestet werden würde, würde ich vorerst suspendiert werden – immer. Weil wir in der MPCC, Sky ist das nicht – aber das ist ihre eigene Wahl“, sagte Dumoulin. „Das ist absolut schrecklich für den Radsport“, schilderte der Niederländer seine erste Reaktion nach Bekanntwerden von Froomes Testergebnis.

Tour-Teilnahme nicht von Froome-Start abhängig

Auswirkungen auf seine eigene Jahresplanung und einen möglichen Start bei der Tour, hätte eine Sperre Froomes für den Giro-Sieger so oder so nicht. Erster Saisonhöhepunkt bleibt für Dumoulin im Mai der Giro d’Italia, erst danach wird er über einen Start bei der Frankreich-Rundfahrt entscheiden – egal ob Froome diese fahren darf oder nicht. „Es liegt nicht in unseren Händen, was passiert. Es ist nicht wichtig. Wenn ich zu einem Rennen fahre, möchte ich die Fahrer schlagen, die da sind.  Also warum sollen wir uns darüber Gedanken machen?“, sagte Dumoulin.

Foto: © Team Sunweb

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