Uran siegt nach Fotofinish, Froome in Gelb in den Ruhetag

Etappensieger nach Fotofinish-Entscheid: Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) - Foto: Cor Vos / Slipstream Sports

Sieg nach Fotofinish: Rigoberto Uran (Cannondale-Drapac) hat die ereignisreiche und von Stürzen überschattete 9. Etappe der 104. Tour de France gewonnen.

Der 30 Jahre Kolumbianer konnte sich nach 181,5 Kilometern von Nantua nach Chambéry im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe nach Zielfoto-Entscheid gegen den Franzosen Warren Barguil aus dem deutschen Sunweb-Team durchsetzen. Dritter der Königsetappe wurde der Brite Christoper Froome (Sky), der damit sein Gelbes Trikot des Gesamtführenden mit in den ersten Ruhetag der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt am Montag nimmt.

Platz vier belegte der Franzose Romain Bardet (Ag2r), gefolgt vom Italiener Fabio Aru (Astana) und dessen dänischen Teamkollegen Jakob Fuglsang. Der Ravensburger Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) musste am letzten der sieben Bergwertungen abreißen lassen und kam mit 7:13 Minuten Rückstand auf Uran als 24. und somit als bester Deutscher ins Ziel.

Uran: „Unglaublich überraschend“

„Unglaublich überraschend. Ich habe überhaupt nicht gewusst, dass ich gewonnen habe. Ich dachte die machen einen Spaß mit mir. Denn Warren Barguil hatte ja gejubelt“, bilanzierte Uran und ergänzte: „Mir ist jemand in die Schaltung gefahren. Dadurch hat sie nicht mehr funktioniert. Ich musste irgendwie die Etappe zu Ende fahren mit einem 53er Kettenblatt. Großartig was am Ende dabei rausgekommen ist.“

„Das war heute wirklich hart. Ja, ich hatte ein Problem mit der Schaltung. Über den Ausgang bin ich sehr froh. Bardet attackiert hat, habe ich gedacht, dass er gewinnt. Aber wir haben in der Abfahrt sehr gut zusammen gearbeitet und dann hat es mit dem Einholen geklappt“, meinte indes Froome.

Barguil schlüpft ins Bergtrikot

Mit 18 Sekunden führt der dreimalige Gesamtsieger vor der 10. Etappe am Dienstag nun vor Aru, Bardet ist mit 51 Sekunden Rückstand auf den Briten Dritter. Neuer Träger des Gepunkteten Trikots ist Barguil, der seinem Landsmann und Vortagessieger Lilian Calmejane (Direct Energie) die Führung in der Bergwertung nach nur einem Tag wieder abnehmen konnte.

Der dreifache Etappensieger Marcel Kittel (Quick-Step Floors) verteidigte indes sein Grünes Trikot des Punktbesten und baute seine Führung in der Wertung aus, weil der bis dato auf Platz zwei liegende Franzose Arnaud Démare (FDJ) aus dem Zeitlimit fiel und die Tour somit beenden muss.

Für einen Aufreger am Schlussanstieg zum Mont du Chat sorgte Astana-Kapitän Aru, als er genau in dem Moment einen Angriff startete, als Froome einen Defekt anzeigte und sich an sein Begleitfahrzeug zurückfallen lassen musste. Doch der Angriff des Etappensiegers des fünften Teilstücks war nicht von Erfolg gekrönt und wurde von Froome vereitelt.

Tour-Aus für Thomas und Porte

Überschattet wurde die mit knapp 5000 Höhenmeter gespickte Etappe durch zahlreiche Stürze. So kamen auf der Abfahrt vom Col de la Biche unter anderem auch Bora-hansgrohe-Kapitän Rafal Majka sowie Auftaktsieger Geraint Thomas (Sky) zu Fall. Während Majka schwer gezeichnet von den Sturzfolgen das Rennen nach einem kurzen Stopp fortsetzen konnte, musste Froomes wichtiger Helfer Thomas aufgeben und die Rundfahrt beenden.

Auf den Abfahrt vom letzten Berg, dem Mont de Chat, erwischte es mit dem Iren Daniel Martin (Quick-Step Floors) und dem Australier Richie Porte (BMC) zwei weitere prominente Fahrer. Während der als Gesamtvierter in die Etappe gestartete Martin weiterfahren konnte, wurde der einen Platz dahinter rangierende Porte direkt von der Strecke ins Krankenhaus gebracht.

Nicht mehr zur Etappe angetreten waren der am Vortag gestürzte Niederländer Robert Gesink (LottoNL-Jumbo) sowie der Italiener Manuele Mori (UAE Team Emirates).

Foto: Cor Vos / Slipstream Sports

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