„Deutscher Radsport nimmt Fahrt auf“: Giant-Alpecin stellt sich in Berlin vor

Das Team Giant-Alpecin bei der Team-Präsentation in BerlinUnter großem medialen Interesse hat sich das seit dieser Saison mit deutscher Lizenz fahrende WorldTour-Team Giant-Alpecin mit den beiden Weltklasse-Sprintern Marcel Kittel und John Degenkolb der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Das ist ein großartiger Tag. Ich hoffe, das wird ein neuer Startschuss für den Radsport in Deutschland. Wir übernehmen Verantwortung dafür“, sagte Teamchef Iwan Spekenbrink am Dientag in der französischen Botschaft nahe des Brandenburger Tors. Als „internationales Team mit deutschem Herz“ bezeichnete Spekenbrink die Equipe. Zuletzt startete vor fünf Jahre mit dem Team Milram ein deutsches Team mit der höchsten Lizenz des Weltverbandes UCI.

UCI-Cookson: „Möchte deutschen Radsport unterstützen“

Mehr als 150 Journalisten aus aller Welt, Ehrengäste wie Bundesjustizminister Heiko Maas, UCI-Präsident Brian Cookson, Tour-de-France-Boss Christian Prudhomme, BDR-Präsident Rudolf Scharping oder der ehemalige Bundesliga- und niederländische Nationaltrainer Bert van Marwijk hatten den Weg nach Berlin gefunden. „Ich bin hier, um den deutschen Radsport zu unterstützen“, sagte Cookson zu radsportkompakt.de. „Es ist wichtig, dass Deutschland wieder ein großes Team hat“, erklärte Prudhomme.

Kittel: „Deutscher Radsport nimmt wieder Fahrt auf“

Insgesamt 27 Fahrer aus neun Nationen stehen bei dem einst mit einer niederländischen Lizenz fahrenden Team unter Vertrag – neben den beiden gebürtigen Thüringern Kittel und Degenkolb mit dem Berliner Simon Geschke, dem Gerolsteiner Johannes Fröhlinger und dem Hamburger Nikias Arndt noch drei weitere Deutscher. „Der Radsport in Deutschland nimmt wieder Fahrt auf“, sagte der achtmalige Tour-Etappensieger Kittel, der neben weiteren Etappensiegen auch ein Auge auf das Grüne Trikot der Frankreich-Rundfahrt geworfen hat.

„Ich bin seit 2009 bei dem Team und quasi mit ihm groß geworden. Damals war alles noch etwas kleiner – vor allem die Team-Präsentation“, erzählte in Berlin geborene und inzwischen in Freiburg lebende Geschke. „Für mich ist mit der deutschen Lizenz und dem deutschen Sponsor ein Traum wahr geworden – wir hatten harte Jahre in Deutschland“, sagte indes Degenkolb an seinem 26. Geburtstag.

Gruppenbild vom Team Giant-Alpecin und der Frauen-Mannschaft Liv-Plantur im Foyer der Französischen Botschaft - Foto: Christoph Sicars

Gruppenbild vom Team Giant-Alpecin und der Frauen-Mannschaft Liv-Plantur im Foyer der Französischen Botschaft – Foto: Christoph Sicars

Kittel unterstützt Degenkolb bei Klassikern

Der frischgebackene Vater eines Sohnes möchte sich in diesem Jahr den großen Traum eines Tour-Etappensieges realisieren – und möglichst ein Radsport-Monument wie Mailand-San Remo oder Paris-Roubaix im Frühjahr gewinnen. Für dieses Vorhaben sagte Sprintkollege Kittel dem Wahl-Frankfurter seiner volle Unterstützung zu und meinte: „Die Tour wird wieder mein Highlight. Bei den Frühjahrsklassikern werde ich versuchen, John bestmöglich zu unterstützen.“

ARD-Entscheidung wichtig für die Tour

Fast zeitgleich mit der Vorstellung des neuen deutschen Top-Rennstalls wurde offiziell verkündet, dass die ARD ab diesen Sommer wieder in die Live-Berichterstattung der Tour einsteigt. „Das ist ein Neustart für den Radsport in Deutschland“, sagte Spekenbrink. „Es ist sehr wichtig für uns, dass das deutsche Fernsehen wieder live bei der Tour dabei ist“, pflichtete Tour-Chef Prudhomme dem Niederländer bei.

Deutsche Städte bewerben sich für die Tour

Prudhomme machten den deutschen Radsportfans zudem Hoffnung, die „Große Schleife“ bald wieder auf deutschen Boden begrüßen zu dürfen. „Wir hoffen, dass eines Tages die Tour wieder nach Deutschland kommt“, sagte der Franzose. Vier Anfragen deutscher Städte habe es seit Oktober gegeben. Städte wie Saarbrücken, Münster, St. Wendel oder auch Berlin machten rund um den Pariser Platz als Austragungsorte die Runde.

Den ersten Auftritt hat das Team bei der Tour Down Under (17. bis 25. Januar) in Australien. Die ebenfalls in Berlin vorgestellten Frauen, die unter dem Namen Liv-Plantur firmieren, starten im Februar in Katar in die Saison.

Foto: Christoph Sicars

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