Bruyneel verzichtet auf die Tour

Johan Bruyneel wird in diesem Jahr nicht die Geschicke seines RadioShack-Nissan-Rennstalls bei der 99. Tour de France lenken.

„Es tut mir leid, aber ich habe mich entschieden, dass ich zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht bei der Tour de France sein werde“, teilte der 47 Jahre alte Belgier am Freitagabend auf seiner Webseite mit. Als Grund nannte Bruyneel, der Lance Armstrong (1999-2005) und Alberto Contador (2007,2009) zu insgesamt neun Tour-Siegen geführt hatte, die von der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) gegen ihn erhobene Dopinganklage.

„Die Geschichte der Tour soll durch die Leistung der Fahrer und der Spannung des Sports bestimmt werden“, erklärte Bruyneel weiter. Für sein luxemburgisches RadioShack-Nissan-Team sei ein Beiwohnen seiner Person „eine unwillkommene Ablenkung.“ Die Entscheidung sei in Absprache mit den Hauptsponsoren des Teams swoei dem Management von Leopard S.A., Eignerfirma von Teambesitzer Flavio Becca, erfolgt. Die sportliche Leitung des Teams liegt bei der Frankreich-Rundfahrt in den Händen des Franzosens Alain Gallopin und des Belgiers Dirk Demol.

„Hoffe Unschuld zu beweisen“

Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wies Bruyneel in aller Deutlichkeit zurück. „Es ist bedauerlich, dass diese unbegründeten Anschuldigungen zu meinem Verzicht geführt haben“, so der Ex-Profi, der während seine Laufbahn selber zwei Tour-Etappen gewinnen konnte, in seinem Statement. „Ich hoffe, meine Unschuld zu beweisen und diesen Fall ein für alle Mal zu lösen“, Bruyneel weiter.

Bruyneel soll Ermittlungen der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) nach, jahrelang systematisches Doping mit EPO, Testosteron, Bluttransfusionen sowie andere Substanzen in den Rennställen US-Postal, Discovery Channel, Astana und RadioShack – stets um den siebenfachen Tour-Sieger Armstrong – verordnet und gefördet haben. Für den Fall einer Verurteilung droht dem 47-jährigem Belgier ein lebenslanges Berufsverbot. Neben Armstrong und seinem langjährigen Mentor Bruynell ermittelt die USADA auch gegen die Ärzte Pedro Celaye, Luis Garcia del Moral und Michele Ferrari sowie den ehmaligen Teamcoach Pepe Marti.

Foto: Dave Storm

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