USADA eröffnet neues Verfahren gegen Armstrong

Die US-amerikanische Anti-Doping-Agentur (USADA) hat Medienberichten nach den siebenmaligen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong erneut wegen Dopings angeklagt.

Wie die Washington Post unter Berufung auf einen 15-seitigen Brief der USADA berichtet, wurde der 40-jährige Texaner in diesem darüber informiert, dass gegen ihn und fünf weitere Mitglieder des ehemaligen US-Postal-Rennstalls entsprechende Maßnahmen eingeleitet wurden. Armstrong, der am 24. Juni beim Triathlon im französischen Nizza sowie am 13. Oktober beim Ironman auf Hawaii an den Start gehen wollte, wurde vorerst für alle Triathlon-Wettkämpfe gesperrt.

Auch Byuneel im Fokus der Ermittlungen

Neben dem im Jahr 2011 endgültig als Radprofi zurückgetretenen Armstrong sollen weiter drei frühere Ärzte sowie zwei frühere Team-Offizielle im Fokus der Ermittlungen stehen. Namentlich soll es sich dabei um Armstrongs langjährigen belgischen Teamchef Johan Bruyneel (heute Chef des luxemburgischen Teams RadioShack-Nissan), die ehemaligen spanischen Mannschaftsärzte Pedro Celaya und Luis Garcia del Moral, den ebenfalls aus Spanien stammenden Teamtrainer Pepe Marti sowie den italienischen Mediziner Michele Ferrari handeln.

Armstrong: „Habe nie gedopt“

Armstrong selber reagierte umgehend mit einer Stellungnahme auf seiner Webseite. „Ich habe nie gedopt und war im Gegensatz zu vielen meiner Ankläger 25 Jahre als Ausdauer-Athlet aktiv, ohne dass meine Leistung plötzlich angestiegen ist, so Armstrong in seiner Erklärung. In mehr als 500 Tests sei er während seiner Karriere niemals positiv getestet worden. Über seinen twitter-Kanal sprach der siebenfache Tour-Sieger gar von einer „Hexenjagd“ gegen ihn. Laut Armstrong seien die Vorwürfe dieselben, wie in dem Strafverfahren, das Anfang Februar gegen ihn eingestellt wurde. Schon damals hatte die USADA angekündigt, weitere Untersuchungen gegen den eins vom Krebs geheilten US-Amerikaner anzustellen.

Laut der Washington Post habe die USADA jedoch neue Beweise für eine Blutmanipulation Armstrongs vor, die angeblich bis in das Jahr 1998 zurückreichen. Auch in Blutproben aus dem Jahr 2009 und 2010 – in denen Armstrong ein zweijähriges Comeback bei den Teams Astana und RadioShack feierte – sei das Blut-Dopingmittel EPO „und/oder Bluttransfusionen“ nachweisen worden. Im Falle einer Verurteilung droht Armstrong die Aberkennung aller seiner sieben Tour-Titel aus den Jahren 1999 bis 2005.

Foto: Bolks

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