CONI befragt auch Visconti, Bertagnolli und Scarponi

Nach Filippo Pozzato müssen mit Giovanni Visconti, Leonardo Bertagnolli und Michele Scarponi drei weitere Italiener vor dem Anti-Doping-Ausschuss des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) aussagen.

Am kommenden Mittwoch (27. Juni) will der Ausschuss den amtierenden Italienischen Meister Visconti (Movistar) sowie die beiden Lampre-Profis Bertagnolli und Scarponi im Zusammenhang mit den Dopingermittlungen der Staatsanwaltschaft von Padua befragen, in deren Mittelpunkt der italienische Sportmediziner Dr. Michele Ferrari steht. Dies teilte das in Rom ansässige CONI am Mittwochnachmittag offiziell mit.

Der 32 Jahre alte Scarponi hatte bereits von 2007 bis 2009 eine zweijährige Dopingsperre zu verbüßen, da er im Rahmen des spanischen Dopingskandals „Operacion Puerto“ den Kontakt zum Madrider Dopingarzt Eufemiano Fuentes zugegeben hatte. Im Februar diesen Jahres wurde der Kletterspezialist nachträglich zum Sieger des Giro d’Italia 2011 erklärt, da der ursprüngliche Sieger Alberto Contador wegen Dopings nachträglich gesperrt wurde.

Bereits am Dienstag hatte Filippo Pozzato (Farnese Vini) vor dem Ausschuss zu seinem Kontakt zu dem zweifelhaften Mediziner ausgesagt. Wie die italienische Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport berichtete, gab der 30-jährige Klassikerspezialist in der Anhörung zu, zwischen 2005 und 2009 mit Ferrari zusammengearbeitet zu haben. Der Mediziner habe Pozzato aber lediglich Trainings- und Ernährungspläne erstellt.

Die Staatsanwaltschaft des norditalienischen Paduas ermittelt in Person von Benedetto Roberti seit dem Jahr 2010 gegen diverse italienische und ausländische Sportler, die die Dienste Ferraris in Anspruch genommen haben sollen. Seit dem Jahr 2002 stellt der italienische Radsportverband (FCI) den alleinigen Kontakt zu Ferrari – in Fachkreisen mit dem Spitznamen „Dottore EPO“ firmiert – unter eine sechsmonatige Strafe. Für Pozzatto hätte eine Verurteilung das Aus für die Olympischen Sommerspiele in London zur Folge.

Ferrari steht momentan auch im Fokus der Doping-Ermittlungen der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA) gegen den siebenfachen Tour-Sieger Lance Armstrong sowie weitere Mitglieder des ehemaligen US-Postal- und Discovery-Channel-Rennstalls. Wie ebenfalls die Gazzetta dello Sport berichtete, soll Armstrong im Jahr 2006 insgesamt 465.000 Dollar an Ferrari überwiesen haben.

Foto: Gianluca Gozzoli / Lizenzbedingungen

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