Stuyvens Kette bremst Degenkolbs Hoffnungen auf zweiten Heimsieg

Konzentriert: John Degenkolb vor dem Start von "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" 2017

Ausgerechnet die runter gesprungene Kette seines Anfahrers und die dadurch entstandene Lücke beendete wenige hundert Meter vor Ziel die Hoffnungen John Degenkolbs (Trek Segafredo) auf einen zweiten Sieg bei „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt„.

„Ich habe die Lücke ja noch fast zugefahren, aber ganz nach vorne hat es nicht mehr gereicht“, berichtete der 28-Jährige, der sich bei der 56. Auflage des hessischen Radklassikers am 1. Mai letztlich mit Platz drei hinter dem Katusha-Alpecin-Duo Alexander Kristoff und Rick Zabel zufrieden geben musste.

„Rick war vorne, Alex an Position zwei und Jasper an drei. Ich war an sechster Stelle und es lief richtig gut: Ich wäre direkt an Jaspers Rad gesprungen“, erklärte der in Oberursel bei Frankfurt lebende Degenkolb, dem die blockierte Kette seines belgischen Trek-Segafredo-Teamkollegens Jasper Stuyven letztlich einen Strich durch die Rechnung machte, endlich seinen zweiten Saisonsieg einzufahren.

Degenkolb: „Ich bin nicht enttäuscht“

„Die anderen zwischen uns haben sich angeguckt und wenn in so einer Situation nicht direkt reagiert, entsteht eine Lücke, die man 400 Meter vor dem Ziel nicht mehr schließt“, ergänzte der Sieger des Jahres 2011, der trotz des verpassten Sieges bilanzierte: „Ich bin nicht enttäuscht und froh wieder auf dem Podium mit dabei zu sein.“

Einen Vorwurf wollte und konnte sich der gebürtige Thüringer auch nicht groß machen, war er doch bei seinem „Heimspiel“ bis zu dem Malheur von Stuyven immer in den wichtigen Phasen des Rennens präsent – und stets unter besonderer Beobachtung der Konkurrenz. „Das große Problem ist wenn ich in eine Gruppe gehen, schauen alle auf mich. Das ist dann der Zwiespalt: Man darf nicht so viel Kraft investieren, aber muss irgendwie mit dabei sein“, erklärte er.

„Wieder voll mit im Spiel“

Noch vor einem Jahr hatte Degenkolb nach seinem schweren Trainingsunfall im Januar 2016 in Spanien am „Tag der Arbeit“ sein Comeback nach viermonatiger Verletzungspause gegeben – und wollte dieses Thema mit Ende der Auflage 2017 auch endgültig vom Tisch haben und sagte: „Vor einem Jahr habe ich wieder angefangen Rad zu fahren und kann guten Gewissens sagen, ich bin wieder voll mit im Spiel. Wir müssen jetzt nicht mehr darüber sprechen, was 2016 passiert ist.“

Foto: Isaak Papadopoulos / Weitsprung

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