Nach Platz vier in Bern: Leo lässt Degenkolb-Frust schnell verrauchen
Manchmal sind es sprichwörtlich die kleinen Dinge des Lebens, die glücklich machen – so auch für John Degenkolb nach der 16. Etappe der Tour de France 2016.
Noch zwei Tage zuvor konnte sich der im Januar in einen schweren Trainingsunfall verwickelte Giant-Alpecin-Profi über seinen vierten Platz der 14. Etappe freuen. Nach den 209 Kilometer des 16. Tagesabschnittes von Moirans-en-Montagne ins schweizerische Bern war die Freude über die gleich Platzierung des 27 Jahre alten Thüringers eher gedämpft.
Beine sind da, Selbstbewusstsein fehlt
„So sehr ich mich vor zwei Tagen über den vierten Platz gefreut habe, so sehr war ich heute enttäuscht“, bilanzierte Degenkolb auf seiner Webseite und schlussfolgerte: „Ich denke, die Beine hätten mehr als Platz vier hergegeben. Mir hat dann nur die Entschlossenheit und das Selbstbewusstsein gefehlt, um wie sonst einen langen Sprint zu fahren.“
Leo entschädigt für verpasste Chance
Ziemlich angefressen rollte Degenkolb nach der verpassten Chance auf seinen ersten Tour-Etappensieg seiner Laufbahn anschließend zum Teambus seiner Giant-Alpecin-Mannschaft. Doch auf einmal war der Ärger des 27-Jährigen wie weggeblasen – Ehefrau Laura wartete mit Sohnemann Leo auf den niedergeschlagenen Wahl-Hessen. „Als ich sie dann gesehen habe, war der Frust aber vergessen und ich konnte mich wieder riesig freuen. Toll, die beiden jetzt bei mir zu haben“, meinte Degenkolb.
Optimistischer Blick nach vorne
Mit diesem Eindruck und dem zweiten Ruhetag der diesjährigen Tour vor Augen, blickte der Klassikerspezialist dann auch in sportlicher Hinsicht wieder frohen Mutes nach vorne und erklärte: „Auf dem Kopfsteinpflaster am Schlussanstieg hatte ich trotz meines Fingers keine Probleme, den Lenker richtig festzuhalten und zu ziehen. Das gibt mir sehr viel Auftrieb für die nächste Zeit.“ So wohl dem, der einen Leo hat.
Foto: © CorVos / Team Giant-Alpecin