Gallopin rettet Vorsprung ins Ziel – Degenkolb Zweiter in Oyonnax

John Degenkolb (Giant Shimano)Tony Gallopin hat seiner belgischen Lotto-Belisol-Mannschaft auf der 11. Etappe den zweiten Tageserfolg bei der 101. Tour de France beschert.

Der 26 Jahre alte Franzose konnte sich nach 187,5 Kilometern Besançon nach Oyonnax mit knapp einer Radlänge Vorsprung vor dem Geraer John Degenkolb (Giant-Shimano) und dem Italiener Matteo Trentin (Omega Pharma-Quick Step) durchsetzen.

„Das ist ein Traum. Vor drei Tagen streifte ich das Gelbe Trikot über und erlebte einen der schönsten Momente meines Lebens. Der folgende Tag war ein Albtraum, und ich habe das Trikot wieder verloren. Und jetzt gewinne ich eine Tour-Etappe“, kommentierte Gallopin, der die 10. Etappe im Gelben Trikot fuhr, seinen ersten Tour-Etappensieg im Anschluss. Für Lotto-Belsiol ist es nach dem Sieg von André Greipel auf dem sechsten Tagesabschnitt bereits der zweite Erfolg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.

Degenkolb: „Das war wirklich eng“

„Das war ganz eng. Noch einmal richtig durchtreten, und wir waren vorbei. Ich habe wirklich daran geglaubt. Natürlich habe ich gesehen, dass Tony Gallopin sehr stark war, und ich ziehe meinen Hut. Das Wichtigste ist jetzt, dass ich keine Schmerzen mehr spüre. Hinter mir liegt die härteste Woche meiner Radfahrerkarriere“, meinte indes Degenkolb. Der Wahl-Frankfurter zeigte sich nach seiner schwere Sturzverletzung aus der vergangenen Woche gut erholt nach dem Ruhetag.

Nibali verteidigt Gelb

Der Italiener Vincenzo Nibali (Astana) verteidigte einen Tag nach dem ersten Ruhetag sein Gelbes Trikot und führt in der Gesamtwertung weiterhin mit 2:23 Minuten vor dem Australier Richie Porte (Sky). Rang drei belegt mit einem Rückstand von 2:47 Minuten auf Nibali Platz der Spanier Alejandro Valverde (Movistar). „Wir müssen tagtäglich auf der Hut sein. Die tägliche Müdigkeit ist schwer zu bewältigen. Vor zwei Jahren war jeden Tag etwas los, das ist mir in Erinnerung geblieben“, resümierte Nibali nach Etappenende.

Talensky leidet sich ins Ziel

Einen qualvollen Tag durchlebte indes der US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp), Mitte Juni noch Gesamtsieger beim Critérium du Dauphiné. Das nach mehreren Stürzen in der Gesamtwertung bereits aussichtslos zurückliegende Garmin-Kapitän stieg zwischenzeitlich sogar schon von seinem Velo, um das Rennen zu beenden. Sein Sportlicher Leiter Robert Hunter konnte Talansky letztlich doch zu Weiterfahrt bewegen. Unter Tränen setzte dieser das Rennen fort und erreichte mit 32 Minuten Rückstand noch im Zeitlimit das Tagesziel. „Mein Rücken schmerzt, ich wollte die Sache aber trotzdem für mein Team zu Ende bringen. Ich habe das Rennen für mein Team, meine Kumpels fortgesetzt. Man hat mir für diese Tour vertraut. Ich wollte nicht aufgeben nach allem, was sie für mich getan haben“, sagte Talensky später.

Foto: © Cor Vos / Team Giant-Shimano

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.