„Größte Herausforderung meiner Karriere“: Kittel löst Vertrag bei Katusha-Alpecin auf

Zieht das Katusha-Alpecin-Trikot vorzeitig aus: Marcel Kittel - Foto: Clara Margais

Ende eines Missverständnisses: Erfolgssprinter a.D. Marcel Kittel und Katusha-Alpecin gehen ab sofort getrennte Wegen und beenden nach eineinhalb Jahren vorzeitig die Zusammenarbeit.

„Auf meinen Wunsch hin haben Team Katusha – Alpecin und ich einvernehmlich beschlossen, meinen aktuellen Vertrag vorzeitig zu beenden“, wird Kittel in einer Mitteilung des in der Schweiz lizenzierten Teams zitiert. „In den letzten zwei Monaten hatte ich das Gefühl, erschöpft zu sein. Momentan kann ich nicht auf höchstem Niveau trainieren und Rennen fahren. Aus diesem Grund habe ich beschlossen, mir eine Pause zu nehmen“, ergänzte der 30 Jahre alte Arnstädter.

Lediglich einen Saisonsieg, Anfang Februar zum Abschluss der Mallorca-Challenge, konnte Kittel in diesem Jahr einfahren. Im Vorjahr reichte es für den 14-maligen Tour-de-France-Etappensieger lediglich für zwei Erfolge bei der italienischen Fernfahrt Tirreno-Adriatico. Bereits bei der letztjährigen Frankreich-Rundfahrt, die Kittel vorzeitig beendetem, musste sich der Wahlschweizer teils heftige Kritik seiner Teamleitung anhören.

„Ein langer Entscheidungsprozess“

„Es war für mich ein langer Entscheidungsprozess, in dem ich mir viele Fragen stellte, wie und wohin ich als Person und Athlet gehen möchte und was mir wirklich wichtig ist“, sagte Kittel und ergänzte: „Ich liebe den Radsport und meine Leidenschaft für diesen wunderschönen Sport ist nicht verschwunden, aber ich weiß auch, was es von mir verlangt und was ich brauche, um erfolgreich zu sein.“

José Azevedo, General-Manager bei Katusha-Alpecin, bezeichnete die Entscheidung Kittels als „traurig“, sagte aber: „Wir verstehen die Situation, in der sich Marcel befindet, und unterstützen ihn in dieser schwierigen Zeit uneingeschränkt.“ Wann und für welches Team Kittel wieder auf das Rad steigt, ist noch offen.  „Ich möchte in Zukunft wieder Rennen fahren und muss jetzt einen Plan ausarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen. Das ist die größte Herausforderung meiner Karriere und die nehme ich an“, erklärte Kittel.

Lefevere: „Immer noch der schnellste Fahrer“

Für Patrick Lefevere, Teamchef bei Kittels ehemaligen Deceuninck-Quick-Step-Team, steht außer Frage, dass sein einstiger Topsprinter wieder zurück in die Erfolgsspur findet. „Ich kann nicht glauben, dass er am Ende ist. Er ist nicht verletzt, er hat keine dummen Sachen gemacht. Für mich ist er immer noch der schnellste Fahrer im Feld. Er braucht einen guten Lead-out und alles muss gut laufen, aber in rein athletischer Hinsicht ist er meiner Meinung nach der Schnellste“, sagte der Belgier cyclingnews.com.

Foto: Clara Margais

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