Bakelants nach Horroarunfall bei Il Lombardia: „Motorrad fuhr über mein Bein“

Kämpft sich nach seinem schweren Sturz bei Il Lombardia um seine vollständige Genesung: Jan Bakelants ( AG2R La Mondiale) - Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

Nach seinem schweren Sturz bei Il Lombardia und der darauffolgenden Operation kämpft Jan Bakelants um seine vollständige Genesung. In belgischen Medien schilderte der Ag2R-Profi detailliert den Unfallhergang und die Folgen.

„Ich bin mit meinem Rücken auf einen Felsen aufgekommen und erkannte sofort, dass es ernst war. Ich hatte das Gefühl, nicht aufstehen zu können. Aber ich spürte meine Beine noch – das machte mir Hoffnung“, sagte der 31 Jahre alte Belgier in einem Interview mit dem belgischen TV-Sender Sporza. „Ich glaube, dass ich jemand ausweichen musste, der nachsehen wollte, wie es Laurens ging“, schilderte Bakelants den Unfallhergang weiter.

Der Belgier, im Jahr 2013 Etappensieger bei der Tour de France, war am 7. Oktober bei der 111. Auflage des Radsportmonuments durch Norditalien auf der Abfahrt von der Muro di Sormano in die Leitplanke gefahren und von dort in die Tiefe gestürzt. Gleiches Schicksal ereilte kurz zuvor seinem Landsmann Laurens De Plus (Quick-Step Floors).

„Motorrad fuhr über mein Bein“

„Ich muss von Glück reden, dass nichts Ernsthafteres passiert ist“, sagte Bakelants rückblickend und ergänzte: „Als ich wieder auf dem Asphalt lag, wollte jemand mit einem Motorrad vorbeifahren. Aber der Mann hatte sein Motorrad nicht unter Kontrolle und fuhr über mein Bein. Eine Entschuldigung habe ich später nicht bekommen.“

Kritik äußerte Bakelants wie auch De Plus zudem an der medizinischen Versorgung in Italien: „Es überraschte mich, dass kein Hubschrauber da war und ich in einem Krankenwagen transportiert wurde. Ich war sehr besorgt, im Schock und hatte große Schmerzen. Es war eine recht lange Zeit. Ich wurde nicht schlecht behandelt, aber die Versorgung ist nicht mit der in Belgien vergleichbar.“

Kein Training auf der Rolle vorerst

Fünf Tage nach dem Unfall wurde Bakelants im belgische Leuven von Spezialisten an einem der gebrochenen Wirbel operiert und macht nach seiner Verlegung nach daheim erste Fortschritte. „Das habe ich nicht erwartet. Aber das ist der neue Ansatz: Ich darf nicht zu lange in derselben Position bleiben, sondern soll mich so schnell wie möglich wieder bewegen, um die Genesung voranzutreiben“, erklärte er.

Auf Training auf der Rolle oder dem Hometrainer verzichtet Bakelants aber bewusst und erklärte: „Was bringt das bei meinem Zustand? Ich denke, es ist wichtiger, mir in Ruhe Zeit zu nehmen. Es ist schließlich eine empfindliche Verletzung.“

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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