Historischer Sieg: Sagan sprintet in Bergen zum Weltmeister-Hattrick
Historischer Hattrick perfekt: Peter Sagan hat sich im norwegenischen Bergen seinen dritten Titel als Straßenweltmeister nacheinander gesichert – was zuvor noch keinem Fahrer der WM-Geschichte gelang.
Der 27 Jahre alte Slowake konnte sich nach 276,5 Kilometern auf dem Rundkurs in der norwegischen Hafenstadt im Sprint einer 26-köpfigen Spitzengruppe nach Fotofinish-Entscheid gegen den Norweger Alexander Kristoff und den Australier Michael Matthews durchsetzen und sicherte sich nach seinen Erfolgen in Richmond (2015) und Doha (2016) erneut das Regenbogentrikot. Bester Deutscher wurde zeitgleich der Berliner Simon Geschke als 20.
Sagan: „Widme den Sieg Michele Scarponi“
„Es war nicht einfach. Auf den letzten fünf Kilometern dachte ich‚ es ist alles aus und vorbei. Am Ende kam es zum Sprint, und es war unglaublich. Man kann einfach nicht vorhersagen, wie so ein Rennen läuft“, kommentierte Bora-hansgrohe-Profi Sagan seinen historischen Sieg und ergänzte: „Es ist natürlich etwas sehr Spezielles. Ich widme den Sieg Michele Scarponi, der morgen Geburtstag hat.“ Der Italiener Scarponi war am 22. April diesen Jahres bei einem Trainingsunfall ums Leben gekommen.
Lokalmatador Kristoff Zweiter
Vor den Augen des norwegisches Kronprinz Haakon und seiner Frau Mette-Marit war der dritte Triumph Sagans eine Millimeter-Entscheidung – erst das Zielfoto machte den Sieg des Slowakens perfekt. Lokalmatador und Europameister musste sich bei seinem Heimspiel mit Platz zwei zufrieden geben. „Das ist unglaublich. Für Alexander war es ein Heimspiel. Es tut mir leid, dass ich den Norwegern ein wenig die Stimmung vermiest habe“, sagte Sagan.
Kristoff selber erkannte den Sieg des Slowakens trotz der verpassten Chance eines Heimsiegs neidlos an und bilanzierte im Anschluss: „Ich war einfach nicht schnell genug, um Peter hinter mir zu lassen. Ich habe mein Maximum gegeben, aber ich muss glücklich sein mit dem Ergebnis. Es ist nicht einfach, ihn zu schlagen.“ Drei WM-Erfolge konnten bis dato lediglich der Italiener Alfredo Binda, die beiden Belgier Rik van Steenbergen und Eddy Merckx sowie der Spanier Oscar Freire einfahren – doch keiner von Ihnen wie Sagan nacheinander.
Niederländerin Blaak gewinnt Frauen-Rennen
Das Regenbogentrikot der Frauen sicherte sich einen Tag zuvor die Niederländerin Chantal Blaak, die sich nach 152,8 Kilometern mit 28 Sekunden Vorsprung auf die Australierin Katrin Garfoot (Australien) als Solist durchsetzen konnte. Bronze sicherte sich Amalie Dideriksen aus Dänemark. Die deutschen Fahrerinnen spielten bei der Entscheidung um die Medaillen keine Rolle. Die Allgäuerin Lisa Brennauer belegte als beste BDR-Starterin Rang 42.
That’s what you call a close finish… ? #Bergen2017 pic.twitter.com/QmR142UHsP
— UCI (@UCI_cycling) 24. September 2017
Foto: © BORA-hansgrohe / Stiehl Photograph