108. Mailand – Sanremo: Sagan bietet Spektakel – Degenkolb frustriert

Noch guten Mutes: Peter Sagan vor dem Start bei Mailand - San Remo. (Foto: © BORA-hansgrohe / Stiehl Photography )Höchst unterschiedlich fielen die Reaktionen der geschlagenen Siegesanwärter nach der 108. Auflage von Mailand – Sanremo aus.

Während Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) seinen zweiten Platz mit Fassung trug, war 2015-Gewinner John Degenkolb (Trek-Segafredo) sichtlich enttäuscht.

„Ich habe alles gegeben und das Team hat den Tag über einen guten Job gemacht. Wir sind nicht gestützt, das ist wichtig, im Ziel war es knapp“, bilanzierte Sagan nach dem Rennen, bei dem er sich nach einem packenden Finale dem Polen Michal Kwiatowski (Sky) auf der Via Roma hauchdünn geschlagen geben musste.

Sagan: „Den Fans ein Spektakel geboten“

Mit seiner Attacke am finalen Anstieg zum Poggio rund sechs Kilometer vor dem Ziel hatte der 27 Jahre alte Slowake die Favoritengruppe gesprengt und auf den letzten Kilometern immer wieder für Tempo gesorgt. Erst auf den letzten Metern konnte sich Kwiatkowski noch an Sagan vorbeischieben und seinen zweiten Saisonerfolg perfekt machen.

„Ich habe den Fans ein Spektakel geboten, es war einfach Instinkt, ich wollte etwas probieren. Zuerst war ich alleine, dann haben Kwiatkowski und Alaphilippe aufgeschlossen“, konstatierte Sagan, der seinen zweiten Sieg bei einem Radsport-Monument nach der Flandern-Rundfahrt 2016 nur um einen Wimpernschlag verpasste.

Degenkolb: „Natürlich bin ich enttäuscht“

Anders die Gemütslage bei Degenkolb, der sich nach den 291 Kilometern mit dem siebten Platz zufrieden geben musste und weiter auf seinen zweiten Sieg bei der „Primavera“ nach 2015 warten muss.

„Natürlich bin ich enttäuscht. Das ganze Team hat einen klasse Job gemacht. Wir waren an einer Top-Position am Poggio und wussten, dass Peter angreifen würde. In dem Moment konnte ich ihm einfach nicht folgen – das ist Radsport“, resümierte der Wahl-Frankfurter auf seiner Facebook-Seite.

Kwiatkowski: „Sprint meines Lebens“

Grenzenlose Freude herrschte bei Sieger Kwiatkowski, der nach seinem Sieg bei Strade Bianche Anfang März bereits seinen zweiten Sieg auf italienischem Boden in diesem Jahr bejubeln konnte.

„Mailand-Sanremo zu gewinnen ist unglaublich. Ich habe hier meinen besten Sprint gezeigt und kann es noch gar nicht glauben“, sagte der 26 Jahre alte Pole, der im Jahr 2015 Straßen-Weltmeister wurde und danach von Sagan beerbt wurde. „Das war der Sprint meines Lebens“, twitterte der Sky-Profi.

Foto Sagan: © BORA-hansgrohe / Stiehl Photography

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