„Schlag ins Gesicht“: Tony Martin kritisiert UCI wegen Lizenzvergabe an Astana
Kein Verständnis für UCI-Entscheidung: Tony Martin (Etixx – QuickStep) hat den Radsport-Weltverband für dessen WorldTour-Lizenzvergabe an den kasachischen Astana-Rennstall hart kritisiert.
„Wenn ein mutmaßlich Dopingverseuchtes Team die ProTour-Lizenz erhält, ist dies für uns ein Schlag ins Gesicht. Über die Gründe kann man nur mutmaßen, gerecht ist das Urteil nicht. Es gibt Rätsel auf“, sagte der 29 Jahre alte Cottbuser in einem Interview mit dem Donaukurier. Martin hoffe, dass die Mannschaft um Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali „doppelt und dreifach kontrolliert“ werde.
Vor dem dreimaligen Zeitfahr-Weltmeister hatten sich bereits die beiden deutschen Topsprinter André Greipel (Lotto-Belisol) und Marcel Kittel (Giant-Alpecin) via Twitter kritisch über den UCI-Entscheid der weiteren Erstliga-Zugehörigkeit geäußert. Kittel forderte UCI-Präsident Brian Cookson zu einer „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Astana auf.
Astanas Startberechtigung war von der UCI-Lizenz-Kommission einer näheren Prüfung unterzogen worden, weil in den letzten Monaten fünf Fahrer des WorldTour- und des Nachwuchsteams des Dopings überführt wurde. Wohl nur aufgrund rechtlicher Hürden sprach die UCI der Mannschaft von Team-Manager Alexander Winokurow, im Jahr 2007 selber des Blutdopings überführt, im Nachgang noch zu. Laut UCI fahre der Rennstall 2015 „auf Bewährung“.
Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de