Ermittler aus Padua decken Astana-Zusammenarbeit mit Michele Ferrari auf

Das Astana-Team beim WM-Mannschaftszeitfahren 2013Der aufgrund von Dopingvergehen um seine WorldTour-Lizenz bangende Astana-Rennstall soll in den vergangenen Jahren mit dem gesperrten Dopingarzt Michele Ferrari zusammengearbeitet haben.

Nach einem Bericht der La Repubblica vom 6. Dezember hat die Staatsanwaltschaft Padua Verbindungen zwischen dem lebenslang gesperrten Mediziner und Profis der kasaschischen Mannschaft um Tour-Sieger Vincenzo Nibali aufgedeckt. Die Unterlagen der vier Jahre andauernden, und auf 505 Seiten dokumentierten Recherche wurden inzwischen dem Nationalen Olympischen Komitee Italiens CONI zwecks einer Verfahrungseröffnung weitergeleitet.

Ferrari im Astana-Trainings-Camp

Nur zwei Tage später bereichtete die La Gazzetta dello Sport über angebliche Fotos der Ermittler, welche Astana-Mitglieder zusammen mit Ferrari am Rande eines Trainings-Camps in Montecatini Terme in der Toskana im November 2013 in Vorbereitung auf die Saison 2014 zeigen sollen. Der Rennstall selber wollte sich auf Nachfrage von cyclingnews.com nicht zu den Vorwürfen äußern. Informationen oder Beweise über Kontakte zwischen Team-Kapitän Nibali und Ferrari gebe es jedoch nicht. Italienischen Fahrern ist es unter Androhung von sechs Monaten Sperre untersagt, mit Ferrari (Spitzname Dottore EPO) Kontakt zu haben.

Zuletzt hatte der unter Dopingverdacht stehenden Tscheche und ehemalige Astana-Profi Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo) zugegeben, im Jahr 2007 mit Ferrari zusammmengearbeitet zu haben. Der Fünfte der Tour de France 2013 habe von Ferrari jedoch ausschließlich Trainingspläne erhalten.

UCI-Lizenz-Kommission entscheidet über WorldTour-Zuschlag

Wegen fünf Dopingfällen innerhalb von drei Monaten muss Astana um die WorldTour-Lizenz in der Saison 2015 durch den Radsport-Weltverband UCI bangen. Bis Mittwoch will die UCI-Lizenz-Kommission über die Erstliga-Startberechtigung des von dem als Profi ebenfalls des Dopings überführten Alexander Winokurow entscheiden.

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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