Sieg bei Mailand-San Remo: Ciolek gewinnt denkwürdige 104. Classicissima
Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) hat die 104. und zugleich denkwürdige Auflage des italienischen Frühjahrsklassikers Mailand – San Remo gewonnen.
Der 26-jährige Pulheimer konnte sich bei teils widrigsten Witterungsbedingungen nach 243 Kilometern im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe vor dem slowakischen Topfavoriten Peter Sagan (Cannondale) und dem Schweizer Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) durchsetzen. Der Franzose Sylvain Chavanel (Omega Pharma Quick Step) wurde vor dem Italiener Luca Paolini (Katusha) und dem Briten Ian Stannard (Sky) Vierter.
Ciolek: „Ich bin überglücklich“
„Ich hatte eine perfekte Position an Sagans Hinterrad. Er war sehr schnell, aber ich hatte am Ende noch die Beine ihn zu überholen. Ich bin einfach nur überglücklich“, kommentierte Ciolek den größten Erfolg seiner Laufbahn, den er nach 5:37:20 Stunden Fahrzeit perfekt machte. Auch für seinen neuen MTN-Qhubeka-Rennstall war der Sieg des U23-Weltmeisters von 2006 bei der ersten Teilnahme eines südafrikanischen Teams ein historisches Ereignis.
Schneefall, Eisregen und Kälte hatten für eine Verkürzung sowie zahlreiche Aufgaben der ursprünglich 298 Kilometer langen „Classicissima“ gesorgt. Neben dem schneebedeckten Turchino-Pass wurde auch der Anstieg zum Le Manie aus dem Rennen genommen. In Bussen und Autos wurden die Fahrer von Ovada nach Arenzano gebracht, wo das Rennen nach der Neutralisation wieder aufgenommen wurde.
Dritter deutscher Sieger nach Altig und Zabel
Ciolek ist nach Rudi Altig (1968) und dem vierfachen Sieger Erik Zabel (1997, 1998, 2000, 2001) erst der dritte Deutsche, der sich in der Siegerliste von Mailand-San Remo verewigen darf. Ausgerechnet Zabel hatte den Wahl-Schweizer im Vorfeld der „Primavera“ als seinen Geheimtipp genannt.
Der Wechsel vom belgischen Top-Rennstall Omega Pharma-Quick Step zu dem vom Wiesbadener Sportdirektor angeleiteten südafrikanischen Zweitdivisionär MTN-Qhubeka scheint Ciolek gut getan zu haben. Seinen ersten Saisonsieg konnte er Anfang März bei der „Drei Tage von Westflandern“ feiern, wo er die Schlussetappe gewann. Auf der zweiten Etappe der italienischen Fernfahrt Tirreno-Adriatico sprintete er als Dritter wenige Tage später auf’s Podium.
Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de
Herzlichen Glückwunsch
Trotz oder wegen einem „zweitklassigen“ Team nun endlich der Durchbruch.
Clever gefahren und souverän gesprintet.
Alles gute für die weitere Saison für MTN Qhubeka und Gerald.
Und viele Räder für Afrika.
Viele Grüße aus Hessen
Wow…
Was für ein hammer, was für eine leistung !!!!
Ehrlich 2006 bei der wm traute ich meinen augen nicht , aber jetzt ? Gerald fährt in diesem team der namenlosen wie entfesselt und befreit, keine stallorder der er zu folgen hat , nur seinem gespür folgend und das glück im richtigen moment am rechten ort zu sein….
Ich wünsche dir weiter glück und sonne in den speichen
Heinz funken
RC Schmitter Köln