Kontakt zu Ferrari: Lampre Scarponi suspendiert Scarponi

Der Italiener Michele Scarponi hat Kontakte zum berüchtigten Sportmediziner Michele Ferrari eingeräumt und ist daraufhin von seinem Lampre-ISD-Rennstall suspendiert worden.

Nach einem Bericht der Gazetta dello Sport gab der 33 Jahre alte Scarponi in einer dreistündigen Anhörung vor vor Anti-Doping-Kommission des Nationalen Italienischen Komitees CONI zu, im Jahr 2010 Ferrari zweimal getroffen zu haben.

Lampre wartet ab

Von seinem Team Lampre-ISD wurde der im Januar nach der Dopingsperre von Alberto Contador am grünen Tisch zum Giro d’Italia-Sieger 2011 ernannte Scarponi daraufhin suspendiert. „Wir warten jetzt auf die Entscheidungen der zuständigen Behörden und betonen, dass der Vorfall in einem Zeitraum passierte, zu dem Scarponi nicht für Lampre fuhr“, sagte Teamsprecher Andrea Appiani cyclingnews.com.

Von Ferrari-Verbot nichts gewusst

Bereits seit dem Jahr 2002 ist es italienischen Sportlern der Kontakt zu dem mit dem Spitznamen „Dottore EPO“ firmierten Ferrari unter Strafandrohung verboten. Nach der CONI-Anhörung sagte Scarponi Pressevertretern, er habe von dieser Regelung im Jahr 2010 nichts gewusst. Ferrari wurde im Zuge des Dopingskandals um Lance Armstrong von der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA mit einre lebenslange Sperre belegt. Bereits 2004 wurde der Mediziner wegen Sportbetrugs zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Auch Scarponi ist was Sachen Doping angeht kein Unbekannter. Der Kletterspezialist hatte bereits von 2007 bis 2009 eine zweijährige Dopingsperre zu verbüßen, da er im Rahmen des spanischen Dopingskandals “Operacion Puerto” den Kontakt zum Madrider Dopingarzt Eufemiano Fuentes zugegeben hatte.

Auch Neu-Lampre-Fahrer Pozzato gestand Ferrari-Kontakt

Im September hatte mit Filippo Pozzato (Farnese Vini) bereits ein anderer italienischen Topfahrern vor dem CONI seinen Kontakt zu Ferrari gestanden. Pozzato gab damals an, zwischen 2005 und 2009 mit dem Mediziner zusammengearbeitet zu haben, von ihm aber lediglich Trainings- und Ernährungspläne erhalten zu haben. Der Klassikerspezialist wurde mit eine dreimonatigen Sperre sowie einer Geldstrafe von 10.000 Euro belegt. Pozzato fährt ab der kommenden Saison für Lampre.

Die Staatsanwaltschaft des norditalienischen Paduas ermittelt in Person von Benedetto Roberti seit dem Jahr 2010 gegen diverse italienische und ausländische Sportler, die die Dienste Ferraris in Anspruch genommen haben sollen. Seit dem Jahr 2002 stellt der italienische Radsportverband (FCI) den alleinigen Kontakt zu Ferrari – in Fachkreisen mit dem Spitznamen „Dottore EPO“ firmiert – unter eine sechsmonatige Strafe. Für Pozzatto hatte seine Verurteilung das Aus für die Olympischen Sommerspiele in London zur Folge.

Foto: Natalie Muir

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