Fall Armstrong: Martin erschrocken, aber zuversichtlich

Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) kann der Causa Lance Armstrong durchaus positive Aspekte abgewinnen – warnt zugleich jedoch vor einer Pauschalverurteilung des Radsports.

Es sei erschrocken vom „Ausmaß des Betrugs und die kriminellen Strukturen“, schrieb der 27-jährige Cottbuser auf seiner Webseite. Zugleich betonte er: „Die Aufarbeitung dieses systematischen Dopings ist richtig und wichtig für den Radsport. Es ist gut, dass Kontrollen greifen und Übeltäter überführt werden.“

„Es ist gut, dass Kontrollen greifen“

Große Anerkennung zollte Martin der Ermittlungsarbeit der USADA sowie den Erfolgen in der Überführung von betrügenden Berufskollegen: „Es ist gut, dass Kontrollen greifen und Übeltäter überführt werden. Und es ist gut, dass es Dopingjäger gibt, die sich nicht von Drohungen beeindrucken lassen und für Gerechtigkeit kämpfen.“

Gleichzeitig warnte der zweimalige Weltmeister im Kampf gegen die Uhr vor einer Pauschalverurteilung seiner Sportart: „Es gibt die Radsporlter, die noch nie betrogen haben. Es gibt die Radsportler, die allein schon aus Altersgründen nichts mit den alten Strukturen am Hut haben. Es gibt die Radsportler, die ein hohes Maß an Idealismus und Ehrlichkeit in sich tragen und diesen faszinierenden Sport lieben. Ich zähle mich zu diesen Sportlern.“

„Haben faire Chance verdient

Der Radsport habe sich verändert, dennoch könne er verstehen, wenn die Details des Fall Armstrongs „das Vertrauen auch von eingefleischten Fans erschüttert“. Entsprechend haben junge Fahrer „wie John Degenkolb, Marcel Kittel, André Greipel oder auch ich haben uns eine faire Chance verdient“, erklärte Martin. „Diese haben wir uns durch ehrliche Arbeit in den letzten Jahren und die so errungenen Erfolge erkämpft.“

„Ich werde auch morgen wieder mit Spaß und der Hoffnung ein Rennen bestreiten, dass unser Sport eine Zukunft hat“, erklärte Martin vor seinem letzten Rennen beim französischen Zeitfahrwettbewerb Chrono des Nations, den er im Vorjahr gewann. „Denn während die Justiz richtigerweise die alten Vergehen aufarbeitet, versuche ich meinen Beitrag zu leisten, dem Radsport ein junges und frisches Image zu geben.“

Foto: Laurent Brun

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