Gekaufter Doyenne-Sieg? Winokurow unter Verdacht

Erkaufter L-B-B-Sieg? Alexander Winokurow (Astana) steht mal wieder unter Verdacht - Foto: Romina MoorenAlexander Winokurow soll sich seinen Sieg beim belgischen Ardennenklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich im Jahr 2010 angeblich erkauft haben.

Wie das Schweizer Magazin L`Illustre in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, soll der Kasache dem damals zweitplazierten Russen Alexandr Kolobnev 100.000 Euro gezahlt haben, damit dieser ihm dem Sieg des prestigeträchtigen Rennen durch den wallonischen Teil Belgiens überlässt. Das renommierte Magazin stützt sich dabei auf einen E-Mail-Verkehr zwischen Winokurow und Kolobnev sowie eine Überweisung auf das Konto des Russen.

„Das ist nur eine weitere Geschichte, die meinen Namen beschmutzt. Ich verleihe oft Geld“, kommentierte Winokurow die Anschuldigungen. Winokurow, der damals gerade seine zweijährige Dopingsperre abgesessen hatte, konnte sich zusammen mit seinem Freund Kolobnev in der finalen Phase des beim ältesten Eintagesrennen der Welt absetzen und letztlich den Sieg als Solist einfahren.

Bereits vor einigen Tagen hatte der Astana-Profi öffentlich gemacht, dass sein E-Mail-Konto geknackt worden sei. Winokurow verbindet die Spekulationen mit seinem vor kurzen geäußerten politischen Ambitionen, für das kasachische Parlament zu kandidieren. „Es ist doch eigenartig, dass das ein paar Tage danach passiert, dass ich meine Kandidatur für das kasachische Parlament angekündigt habe. Das verletzt meine Privatsphäre“, so der kasachische Volksheld.

UCI ermittelt
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, drohen dem 38-Jährigen Konsequenzen seitens des Radsport-Weltverbandes UCI. „Wenn es Beweise gibt, könnte das eine Strafe nach sich ziehen“, wird UCI-Präsident Pat McQuaid durch L`Illustre zitiert. „Wir werden prüfen, ob wir in Übereinstimmung mit den UCI-Regeln aktiv werden müssen“, heißt es in einer offiziellen Verbandsmeldung. Winokurow selber kündigte an, das L`Illustre-Magazin zu verklagen.

Winokurow hatte den Ardennenklassiker im Jahr 2005 bereits gewinnen können. Bei der Tour de France 2007 wurde der einstige T-Mobile-Profi dann des Fremdblutdopings überführt und für zwei Jahre gesperrt. Der Sieg bei „La Doyenne“ am 25. April 2010 war der erste große Erfolg nach seiner kritisch beäugten Rückkehr in das Peleton. Wenige Monate später sollte der umstrittene Kasache zudem einen Etappensieg bei der Tour folgen lassen.

Foto: Romina Mooren

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