CAS kippt Osaka-Regel: Doper dürfen zu Olympia

Überführter Dopingsünder: Alejandro Valverde - Foto: Craig SinclairÜberführte und gesperrte Dopingsünder dürfen nach Ablauf ihrer Sperre wieder an Olympischen Spielen teilnehmen.

Dies entschied der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne am Donnerstag. Damit erklärte das oberste Sportgericht ein entsprechendes Reglement des Internationalen Olympischen Komitees IOC aus dem Jahr 2008, die sogenannte Osaka-Regel, für unzulässig.

Regel 45 der Olympischen Charta besagt, dass ein Athlet, der länger als sechs Monate wegen eines Dopingvergehens gesperrt war, bei den nächsten Spielen nicht teilnehmen darf. Die Osaka-Regel verstoße gegen den Code der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, hieß es in der Urteilsbegründung des CAS. In dem Vertragswerk ist eine Höchststrafe von zwei Jahren für ein Dopingvergehen festgelegt.

„Wir bedauern das Urteil des CAS, respektieren es aber“, kommentierte Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes und IOC-Vizepräsident das Urteil aus Lausanne. „Die heutige Entscheidung hat uns allerdings überrascht, denn zuvor hatte es eine bestätigende Expertise des CAS gegeben. Wir treten nun dafür ein, dass der WADA-Code sobald als möglich geändert wird, damit diese Regel auf diesem Weg durchgesetzt werden kann“, so der Sportfunktionär weiter.

Hoffnung für Pechstein, Valverde & Co.

Der wegen Dopings für 21 Monate gesperrte 400-Meter-Olympiasieger La-Shawn Merritt aus den USA hatte gegen die Regel geklagt und mit dem Urteil Recht bekommen. Aus deutscher Sicht dürfen sich nach dem Urteil die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, Springreiter Christian Ahlmann oder der der inzwischen wieder fahrende Nürtinger Radprofi Stefan Schumacher Hoffnung auf einen Start bei den Olympischen Spielen machen. Auch der noch gesperrte spanische Radprofi Alejandro Valverde könnte bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London wieder an den Start gehen. Eine deutsche Nominierung Schumachers scheint im Gegensatz zu Valverde jedoch eher ausgeschlossen.

Foto: Craig Sinclair

Das CAS-Urteil im Wortlaut

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