UCI beschließt neue Anti-Doping-Maßnahmen

Zwei Wochen vor Beginn der 98. Tour de France hat der Radsport-Weltverband UCI zwei neue Anti-Doping-Maßnahmen gefasst.

So müssen Teams, gegen deren Fahrer ein Dopingverfahren geführt wird, die anfallenden Verfahrenskosten selber tragen. Bisher war der Weltverband selber für die Kosten des Dopingverfahrens zuständig. Dies teilte die UCI in einer Pressemeldung auf der Verbands-Webseite mit.

Weiter wurde bei der UCI-Tagung im niederländischen Maastricht beschlossen, dass verurteilte Doper künftig nicht mehr als Mitglieder der Betreuer-Stäbe in den Radsport zurückkehren dürfen. Diese Regelung tritt am dem 1. Juli 2011 an in Kraft. Wäre der neue Artikel 1.1.006.2 rückwirkend gültig, würden sich der Betreuer-Stäb um Sportlicher Leiter und Rennstallverantwortliche manches Teams erheblich lichten.

Streitfall Contador

Auch der Dopingfall „Contador“ und dessen Teilnahme an der am 2. Juli beginnenden Tour de France stand bei der UCI-Tagung auf der Agenda. Sowohl die UCI als auch Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), verteidigten die Teilnahme des dopingverdächtigen Spaniers bei der 98. Frankreich-Rundfahrt. „Ich gebe zu, dass die Gültigkeit des Resultats bis zu einem endgültigen Urteil mit einem Fragezeichen versehen ist. Aber bis dahin gilt immer noch die Unschuldsvermutung“, wird Rogge in der UCI-Meldung zitiert. Contador habe „gesetzlich das Recht hat, an jedem Rennen teilzunehmen, so lange er nicht vom CAS für schuldig befunden wird“, so die UCI weiter.

Contador war am zweiten Ruhetag der letztjährigen Frankreich-Rundfahrt positiv auf das muskelbildende Mittel Clenbuterol getestet worden. Am 15. Februar wurde Contador vom spanische Radsport-Verband RFEC trotz des positiven Tests jedoch freigesproch. Gegen den Freispruch legte die UCI schließlich Einspruch vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS ein. Statt den Fall vom 6. bis 8. Juni und somit vor der Tour zu verhandeln, wurde der Termin auf Wunsch von Contadors Anwälten auf den 1. bis 3. August verschoben.