Leopard Trek setzt Giro fort

Webseite von Leopard-Trek nach dem Tod von Wouter Weylandt - www.leopardtrek.luDie luxemburgische Leopard-Trek-Mannschaft wird den 94. Giro d’Italia nach dem Tod ihres belgischen Fahrers Wouter Weylandt vorerst fortsetzen.

Fahrer und Rennleitung entschieden sich nach einer Krisensitzung das Rennen am Dienstag fortzusetzen. „Aus Respekt vor der Familie von Wouter und um unsere Trauer zu teilen“, wird der dänische Teammanager Brian Nygaard durch sporza.be zitiert.

„Alle Fahrer [darunter auch die beiden Deutschen Dominic Klemme und Fabian Wegmann, Anm. d. Red] sind völlig fertig“, so Nygaard weiter. „Wenn jemand heute oder an den folgenden Tagen das Rennen nicht fortsetzen möchte, aktzeptieren wir das.“ Die Internet-Seite des Teams wurde vorerst durch eine Kondolenzbekundung für Weylandt, dessen schwangere Freundin im September das gemeinsame Kind erwartet, ersetzt.

Der 26-jährige Weylandt war am Montag auf einer Abfahrt knapp 25. Kilometer vor dem Ziel der 3. Etappe gestürzt und noch am Unfallort seinen schweren Kopfverletzungen erlegen. Weylandt ist der vierte Fahrer in der Geschichte des Rennens, der seinen sportlichen Einsatz mit dem Leben bezahlen muss.

SMS an den Manager

Kurios: schon kurz nach Auftakt der 94. Italien-Rundfahrt schickte der in Gent geborene Sprinter seinem Manager Jef van den Bosch eine SMS. Das Rennen sei sehr gefährlich und werde sehr nervös gefahren teilte Weylandet van den Bosch mit. „Das bereitet mir Sorgen“, schrieb Weylandt nach Aussagen seines Managers, der vom Onlinedienst der belgischen Tageszeitung Het Laatste Nieuws zitiert wurde.

Zomegnan „verstärkt Sicherheitsmaßnahmen“

Indes kündigte Giro-Chef Angelo Zomegnan an, die Sicherheitsmaßnahmen beim „Spektakel“ Giro zu verstärken. „Teams von Spezialisten die bestehenden Sicherheitsvorkehrungen verstärken“, erklärte Zomegnan, ohne konkret zu werden. „Bei keinem Rennen der Welt wird so viel Geld investiert, Sturzopfern möglichst schnell zu helfen“, so der Italiener weiter. Für Weylandt kam jede Hilfe zu spät.

Erinnerungen an Pedro Horrillo

Bereits vor zwei Jahren musste der Spanier Pedro Horrillo einen Sturz bei der Italien-Rundfahrt fast mit dem Leben bezahlen. Der damals 34-jährige Rabobank-Profi war auf dem achten Tagesabschnitt des Giro d’Italia bei der Abfahrt vom 1.254 Meter hohen Passo Culmine San Pietro nach einem Fahrfehler von der Strecke abgekommen und eine mehr als 60 Meter tiefe Schlucht runtergestürzt. Nach einer dramatischen Rettungsaktion wurde der Iberer von den in Bergmao zuständigen Ärzten in ein 24-stündiges Koma versetzt. Seine Karriere musste Horrillo aufgrund der Sturzfolgen beenden.

Am darauffolgenden Tag versuchte das Peleton, unter der Federführung von Lance Armstrong, mit einer „Bummeletappe“ durch Mailand auf die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen und die riskante Streckenführung des Giros aufmerksam zu machen. Zomegnan reagierte beleidigt und warf den Fahrern vor, nicht mehr mit genug Elan in ein Rundstreckenrennen wie das von Mailand zu gehen.

Foto: Webseite Team Leopard Trek – www.leopardtrek.lu

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