Van Gerwen sauer wegen „Bummelstreik“

Milram-Teamchef Gerry van Gerwen - Foto: Team MilramNicht überall fand der „Bummelstreik“ des Peletons auf der zweiten Etappe der 97. Tour de France Anklang, welchen die Fahrer auf Betreiben von Fabian Cancellara nach mehreren Stürzen verschiedener Teamkollegen initiiert hatten.

So zeigte sich die Sportliche Leitung des Dortmunder Team Milrams nicht unbedingt glücklich über die spontane Solidaritätsaktion, auf die sich das Feld knapp 30 Kilometer vor dem Ziel „geeinigt“ hatte. „Cancellara hat das Signal gegeben und ich war sofort einverstanden“, erklärte der Cottbuser Tony Martin (HTC-Columbia) die ungewöhnliche Maßnahme.

Ein schwerer Sturz, in den fast alle Favoriten auf den Gesamtsieg – darunter die Brüder Andy und Fränk Schleck (Saxo Bank), Lance Armstrong (RadioShack) und Alberto Contador (Astana) – verwickelt waren, hatte dazu geführt, das die Fahrer beschlossen, das Rennen zu neutralisieren und die Verfolgung von Tagessieger Sylvain Chavanel (Quick Step) einzustellen.

„Ich habe sie aufgefordert zu fahren, als Chavanel noch in Reichweite war“, sagte Milrams Sportlicher Leiter Ralf Grabsch im Ziel im belgischen Kurort Spa. Auf eine Reaktion seines radelnden Personals wartete der Wittenberger aber vergebens. „Aber es gab keine Reaktion“, so der Ex-Profi weiter.

Milram-Chef van Gerwen sauer

„Das war die alleinige Entscheidung der Profis, die damit ihren Respekt vor den gestürzten Fahrern kundtun wollten. Man muss aber auch die andere Seite sehen. Der Respekt gegenüber den Zuschauern, die an die Strecke kommen, um Radsport zu sehen, sowie gegenüber Sponsoren und dem Veranstalter, die viel in die Tour de France investieren, muss auch erbracht werden“, wird Milram-Teamchef Gerry van Gerwen auf der Webseite des Teams zitiert.

Bummelnde Angestellte kann sich der Niederländer im Moment scheinbar nicht leisten, befindet sich das Team doch noch immer auf der Suche nach einem Nachfolger für die Bremer Nordmilch AG, die ihr Sponsoring mit Ende der Saison einstellt. Am zweiten Tour-Ruhetag (21. Juli) will sich van Gerwen erklären, wie es mit Deutschlands einzigen ProTour-Rennstall weitergehen soll.

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