Dubiose Armstrong-Spende an UCI

Von Ex-Teamkollege Floyd Landis schwer belastet: Lance Armstrong - Foto: Jeff NambaEine „Spende“ des siebenmaligen Tour-de-France-Siegers Lance Armstrong an den Radsport-Weltverband UCI in Höhe von 100.000 Dollar bringt den Weltverband in Erklärungsnotstand.

Im Jahr 2002 soll Armstrong besagte Summe zur Anschaffung einer Maschine zur Analyse von Blutproben für das Welt-Radsport-Zentrum im schweizerischen Aigle zugesagt haben. Das Geld sei jedoch erst drei Jahre später im Jahr 2005 auf dem UCI-Konto eingegangen.

„2002, direkt nach der Eröffnung, besuchten Lance Armstrong und Johan Bruyneel die Einrichtung und zeigten sich beeindruckt. Armstrong hat dann eine Spende von 100.000 Dollar zur Entwicklung des Radsports angeboten“, wird der Ire McQuaid durch die Nachrichtenagentur afp zitiert.

Die entscheidende (pikante) Würze erhält die Armstrong-Spende durch das späte Doping-Geständnis seines ehemaligen Edelhelfers Floyd Landis, der vor einigen Tagen die UCI beschuldigt hatte, eine positive Dopingkontrolle Armstrongs an der Tour de Suisse 2002 vertuscht zu haben.

UCI weist Vorwürfe zurück

Armstrong habe Landis damals erzählt, er sei bei der Tour de Suisse 2002 positiv auf das Blutdopinmittel getestet worden. Durch ein „finanzielles Abkommen“ mit dem damaligen UCI-Präsidenten Hein Verbruggen habe man den Test jedoch verschwinden lassen. Sowohl Armstong als auch McQuaid weisen die Aussagen Landis entschieden zurück und bezichtigen den Kurzzeit-Tour-Sieger des Jahres 2006 der Lüge.

Am Dienstag teilte die UCI in einer neuerlichen Pressemeldung mit, dass es bei der Tour de Suisse 2001 keinen positiven EPO-Test gegeben habe. Zwischen 2001 und 2003 habe man nur mit den Laboren in Paris, Lausanne, Köln, Barcelona und Madrid zusammengearbeitet, heißt es von UCI-Seite.

In diesem Zeitraum seien in 24 Proben Spuren von EPO gefunden worden, keine dieser Proben stamme allerdings von der Tour de Suisse. Die UCI sei im Besitz entsprechender Dokumente, die dies belegen könnten. Der Name „Armstrong“ fällt in der Mitteilung des Weltverbandes nicht.

US-Behörden streben weitere Ermittlungen an

Anders als die UCI scheinen sich US-Behörden sehrwohl für die Aussagen Landis zu interessieren. Einem Bericht der Tageszeitung The New York Times zufolge erwägen staatlichen Ermittler, den Fall auf Betrug und Verschwörung zu untersuchen.

Dabei geht es vor allem um die Frage, ob der amerikanische Postdienstleisters „US Postal Service“ Geld dazu nutzte, Dopingmittel für die Fahrer des Teams zu besorgen. US Postal war von 1996 bis 2004 Hauptsponsor des Teams von Armstrong, bei dem auch Landis von 2002 bis einschließlich 2004 unter Vertrag stand.

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