Valverde bekommt kalte Füsse vor Italien

Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) - Foto: © Ragnar Singsaas Der frisch gekürte Vuelta-Sieger und WM-Mitfavorit Alejandro Valverde hat offenbar die Angst vor italienischen Hotelbetten befallen.

Wie die spanische Sportzeitung AS berichtet, soll der 29-Jährige im Gegensatz zu seinen iberischen Teamkollegen sein WM-Quartier nicht im italienischen Como, sondern im Schweizer Kanton Tessin beziehen. Ein dort ansässiges Hotel soll eine entsprechende Zimmeranfrage erhalten haben.

Zur Erinnerung: Im Mai wurde Valverde vom Gericht des Nationalen Olympischen Komitees von Italien (CONI) für Rennen auf italienischen Boden für zwei Jahre gesperrt. Dem zweimaligen Vize-Weltmeister wurde am 21. Juli vergangenen Jahres beim Gastspiel der Tour de France in Italien eine Dopingprobe zum Verhängnis. Die Probe soll nach einem DNA-Abgleich identisch mit dem Inhalt der Blutbeutel sein, die spanische Ermittler im Rahmen der “Operación Puerto” in einer Praxis des mutmaßlichen Dopingarztes Eufemiano Fuentes in Madrid sicherstellten.

Gegen die Sperre und die Zuständigkeit des CONI hat der Caisse d’Epargne-Profi Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne eingelegt, der Anfang Dezember verhandelt werden soll. Dann soll der CAS nach einem Antrag des Weltverbandes (UCI) und der Welt-Anti-Doping Agentur (WADA) auch darüber entscheiden, ob die Sperre Valverdes nicht nur für Italien, sondern auch weltweit gelten soll.

UCI gibt sich machtlos

Bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaften stößt die Starterlaubnis des Iberers auf großes Umverständnis. „Die Tatsache, dass Valverde vom CONI bestraft worden ist und trotzdem noch Rennen fährt, ist beschämend und beunruhigend“, sagte der italienische UCI-ProTour-Präsident Vittorio Adorni der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera.

Die UCI hingegen sei nach eigener Aussage im „Fall Valverde“ jedoch die Hände gebunden. „Wir haben schon 2007 in Stuttgart versucht, ihn nicht starten zu lassen. Da hat er sich eingeklagt. Wir haben keine rechtliche Handhabe. Der Fall Valverde ist ein Fall des CAS, und wir müssen das Urteil des Sportgerichtshofes abwarten“, sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani der Presse.

Foto: © Ragnar Singsaas

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