ARD: Keine Blutkontrollen bei Schwimm-WM in Rom

Foto: © Christoph SicarsWas im Radsport mittlerweile im Anti-Doping-Kampf gang und gäbe ist, wird in anderen Sportarten noch etwas lockerer gehandhabt.

Nach Informationen der Dopingredaktion der „ARD„, nimmt es der Weltschwimmverband (FINA) wohl nicht so genau mit der Kontrolle seiner Athleten. So soll es bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Rom bislang keine Blutkontrollen gegeben haben und es seien auch keine in Planung berichtet der Sender.

Die Informationen stützen sich dabei auf Angaben der FINA. Generell sei im Schwimmsport ein Rückgang der Dopingkontrollen zu beobachten. So sei die Zahl der Trainingskontrollen kurz vor Beginn der WM von 80 im Jahr 2003 über 63 (2005) auf Null im Jahr 2007 gesunken sein. Vor sechs Jahren wurden laut ARD-Angaben noch 100 Bluttests vorgenommen, 2005 und 2007 gar keine mehr.

Eine Vielzahl von Doping-Präparate, so etwa Wachstumshormone, sind nur durch Blutproben nachweisbar sind. Auch die Zahl der Doping-Sünder ist nach FINA-Statistik rückläufig: 2003 gab es nach Verbands-Angaben noch 23 Dopingfälle, 2008 immerhin 17 und 2009 bislang drei.

Deutschlands frischgebackener Doppel-Weltmeister und Weltrekordhalter Paul Biedermann räumte einen möglichen Generalverdacht aus dem Weg. „Ich kann hier nur sitzen und über mich sagen: Ja, ich bin sauber. Absolut.“, sagte er in einem ARD-Interview. Im letzten Jahr sei der 22-jährige allein 20 Mal kontrolliert worden, auch durch Blut-Tests.

Völlig umgekehrt verhält es sich derzeit im Radsport, wo die Zahl der überführten Sünder immer mehr zunimmt. Nun zu glauben, im Schwimmsport oder in anderern Sportarten würde deshalb weniger zu verbotenen Mitteln gegriffen erübrigt sich wohl von selbst. Umgekehrt spricht dies auch nicht für ein Umdenken im Radsport, sondern eher für ein besseres Kontrollsystem.

Übrigens – bei den internationalen Titelkämpfen in der italienischen Hauptstadt wurden bis zum heutigen Dienstag 15 neue Weltrekorde aufgestellt. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Beitrag der ARD

Webseite FINA

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