„Auf jeden Fall möglich“: Degenkolb hat WM-Titel im Visier

john_degenkolb_dege_2014_cjTrotz verpassten Tour-de-France-Etappensieg und einer nicht optimalen WM-Vorbereitung blickt John Degenkolb zufrieden auf die abgelaufene Saison 2014 zurück – und hat weiterhin ein großes Ziel vor Augen.

„Ich bin wirklich eine Super-Saison gefahren“ sagte der 25 Jahre alte Geraer in einem Interview mit dem ARD-Auslandssender Deutsche Welle (DW). Seinen ersten großen Klassiker-Sieg bei Gent-Wevelgem, den zweiten Platz bei Paris-Roubaix im Frühjahr und die vier Etappenerfolge sowie das Grüne Trikot des Punktbesten bei der Spanien-Rundfahrt im Herbst nannte Degenkolb als seine Saison-Highlights.

Tour-Ausbeute nicht optimal

Optimierungsbedarf sieht Degenkolb bei der Tour de France, wo er in diesem Jahr zweimal auf Platz zwei der Tagswertung sprintete. „Das ist nicht schlecht, aber natürlich auch nicht unbedingt das, was ich mir erhofft habe“, konstatierte der Thüringer, dessen Landsmann und Giant-Shimano-Teamkollege Marcel Kittel indes vier Tagessiege bei der „Großen Schleife“ 2014 herausfuhr.

Traum vom WM-Titel

Aus seinem zweiten große Karriere-Ziel macht der in Frankfurt am Main lebende Degenkolb ebenfalls kein Geheimnis: Den Straßenweltmeistertitel. „Ich denke, er ist auf jeden Fall möglich. Man braucht eine gute Form, der Kurs muss einem liegen, und man braucht eine gute Mannschaft im Rücken. Wenn das alles zusammenkommt, dann habe ich eine gute Chance, den WM-Titel in Zukunft zu erringen.“

Bei den diesjährigen Titelkämpfen im spanischen Ponferrada fuhr Degenkolb auf Platz neun – obwohl er kurz vor WM-Start aufgrund eines geschwollenen Lymphknotens sechs Tage im Krankenhaus gelegen hatte. „Mein Zustand wurde von diversen Ärzten jeder Zeit überwacht, und ich habe mir versichern lassen, dass ich definitiv kein Risiko eingehe“, sagte der Sprinter.

„Klarer Aufwärtstrend erkennbar“

Froh ist Degenkolb, in der kommenden Saison mit dem Bielefelder Shampoo-Hersteller Alpecin mit einem deutschen Sponsor auf dem Trikot um Siege zu sprinten dürfen – und sieht sich selber als Aufbauhelfer, um das lange Zeit angekratzte Renommee seiner Sportart im eigenen Land wieder aufzupolieren. „Wir haben in den letzten Jahren wichtige Arbeit geleistet und wichtige Gespräche geführt. Es ist gut, dass jetzt auch wieder die ARD ernsthaft überlegt, in die Übertragung der Tour de France einzusteigen. Da ist ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. Ich hoffe dass es so auch weitergeht.

Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de

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