Unter Eid: Armstrong nennt Hintermänner und Mitwisser

Lance Armstrong bei der Tour of Irland 2009 - Foto: Natalie MuirLange galt sein Schweigen als in Stein gemeiselt, doch bereits im November 2013 soll Lance Armstrong unter Eid Namen von Mitwissern und Helfern sowie Details über seine Dopingpraktiken genannt haben.

Wie die USA Today am Donnerstag berichtet, soll der 42-jährige US-Amerikaner dies im Zuge des mittlerweile beendeten Verfahrens um die Rückforderung von Bonuszahlungen der Acceptance-Insurance-Versicherung in Höhe von 3 Millionen US-Dollar für seine Tour-Siege 1999 bis 2011 getan haben. Armstrong nannte als Bereitsteller von Dopingmitteln die Namen von Trainer Pepi Marti, Dr. Pedro Celaya, Dr. Luis Garcia del Moral und Dr. Michele Ferrari. Auch sein langjähriger Teamchef und Mentor, der Belgier Johann Bruyneel, wusste laut Armstrong über seine und die Dopingpraktiken seiner Teamkollegen Bescheid und assistierte dabei. Bruyneel hatte sich zu den bereits in der Öffentlichkeit lange kursierenden Vorwürfen bis dato nicht geäußert.

Beim Comeback 2009 „clean“

Seine Dopingmittel soll Armstrong nach seinen Aussagen nach stets selber bezahlt haben. Seine ehemalige Masseurin Emma O’Reilly sowie die Mechaniker Julien de Vriese und Philippe Maire („Motoman“) nannte der Texaner zudem als Überbringer der leistungssteigender Mittel. Das stützt unter anderem die Aussagen seiner ehemaligen US-Postal-Teamkollegen Floyd Landis und Tyler Hamilton. Im November hatte sich Armstrong bereits mit O’Reilly ausgesprochen. O’Reilly hatte bereits im Jahr 2004 über Dopingaktivitäten Armstrongs berichtet. Armstrong betonte jedoch erneut, bei seinem Comeback im Jahr 2009 sauber gewesen zu sein. Zudem bestritt er, Personen dafür für ihr Schweigen bezahlt zu haben.

Lance Armstrong (l.) und Johann Bruyneel im Jahr 2009

Jahrelang Weggefährten: Lance Armstrong (l.) und Johann Bruyneel bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Tour Down Under im Jahr 2009 – Foto: Paul Coster (CC BY 2.0)

Lebenslange Sperre bleibt wohl bestehen

Auf eine Aufhebung oder Reduzierung seiner Dopingsperre darf Armstrong wohl trotz der nun publik gewordenen Aussagen dennoch nicht hoffen. „Das ist unter Beachtung des WADA-Codes nicht möglich“, bewertete UCI-Präsident Brian Cookson am Rande des Sportkongresse in Belek die Möglichkeit, Armstrongs Sperre bei einer Zusammenarbeit mit Ant-Doping-Behörden zu reduzieren. Im Januar 2013 gestand Armstrong in einem Interview mit der enommierten TV-Moderatorin Oprah Winfrey, jahrelang mit EPO, Eigenblut, Kortison und Wachstumshormonen seine Leistung manipuliert zu haben. Namen von Mitwissern oder Unterstützern nannte er damals jedoch nicht.

Foto Armstrong: Natalie Muir / Lizenzbedingungen (CC BY-NC-ND 2.0)

Foto Armstrong/Bruyneel: Paul Coster / Lizenzbedingungen (CC BY 2.0)

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