Martin siegt souverän, Nibali in Gelb nach Paris
Der Favoritenrolle gerecht geworden: Weltmeister Tony Martin (Omege Pharma-Quick Step) hat das Einzelzeitfahren der 20. Etappe der Tour de France gewonnen.
Der 29 Jahre alte Cottbuser war auf den 54 Kilometer von Bergerac nach Périgueux mit einer Zeit von 1:06:21 Stunde 1:39 Minuten schneller als der Niederländer Tom Dumoulin (Giant-Shimano). Der Tscheche Jan Barta wurde mit 1:47 Minute Rückstand Dritter und sicherte sich und der deutschen NetApp-Endura-Mannschaft die zweite Podiumsplatzierung der 101. Frankreich-Rundfahrt.
Martin: „Druck war gewaltig“
„Der Druck war für mich heute gewaltig. Alle haben erwartet, dass ich gewinne, und das musste ich dann auch bringen. Aber es ist, ehrlich gesagt, ein bisschen wie vor jedem Zeitfahren“, kommentierte Martin seinen zweiten Etappensieg der Tour 2014. „Mit der Zeit habe ich also gelernt, mit diesem Druck umzugehen. Umso mehr als es nach meinem Sieg in Mulhouse schon nicht mehr dieselbe Situation war.“ Insgesamt war es der vierte Tour-Etappensieger für den Wahl-Schweizer.
Nibali in Gelb nach Paris
Rang vier belegte der Italiener Vincento Nibali (Astana/+1:58), der damit am Sonntag im Gelben Trikot nach Paris fährt und seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte. Mit 7:52 Minuten Vorsprung führt Nibali auf den Franzosen Jean-Christophe Péraud (Ag2R). Rang drei belegt mit 8:24 Minutendessen Landsmann Thibaut Pinot (FDJ.fr).
„Ich bin sehr glücklich. Ich habe heute ein bisschen Druck verspürt, aber das ist normal. Ich wollte eine gute Zeitfahrt absolvieren, und es war keine leichte Strecke“, meinte Nibali. Erstmals seit 1998 (Marco Pantani) wird sich mit dem 29 Jahre alte Sizillianer wieder ein Italiener als Gesamtsieger in Paris feiern lassen. „Mir ist noch nicht richtig bewusst, wie riesig es ist, die Tour de France zu gewinnen. Ich spare mir das für morgen auf. Denn das Schönste wird die Fahrt auf den Champs-Elysées sein“, sagte Nibali.
Die letzte Etappe führt am Sonntag über 137,5 Kilometer von Évry auf die Champs-Élysées in Paris.
Foto: © OPQS / Tim de Waele