Das Gelbe Trikot als Anfahrer: Martin eskortiert Trentin mit 70 Sachen zum Etappensieg

Zeitfahr-Weltmeister Tony MartinDas Gelbe Trikot als Edelhelfer: Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) ist sich auch als ambitionierter Rundfahrt-Leader bei der 78. Tour de Suisse für Helferdienste nicht zu schade.

Höchstpersönlich spannte sich der 29 Jahre alte Cottbuser im Finale der 6. Etappe am Donnerstag vor seinen Teamkollegen Matteo Trentin, um den Italiener letztlich zum Tageserfolg in Delémont zu eskortieren. „Wenn man bei 70 bis 75 km/h noch mittreten kann, ist die Chance relativ hoch, dass von hinten keiner mehr entscheidende Meter im Positionskampf gutmachen kann“, erklärte Martin rückblickend auf seiner Webseite. Sein einfaches Erfolgsrezept: „Ich habe versucht so schnell zu fahren, dass niemand mehr vorbei kommt.“

Trentin: „Tony hat einen unglaublichen Job gemacht“

Den finalen Massensprint vollendete Trentin nach der rasenden Vorbereitung seines Kapitäns rund 200 Meter später und setzte sich im Sprint gegen seine beiden Landsleute Daniele Bennati (Tinkoff-Saxo) und Francesco Gavazzi (Astana) durch. „Vier Kilometer vor dem Ziel schaute mich Tony an und sagte: ‚OK, wir machen den Sprint‘. Tony hat einen unglaublichen Job gemacht“, bilanzierte der 24-jährige Etappensieger vollen Lobes im Anschluss. Für Omega Pharma-Quick Step war es nach dem Auftakterfolg von Martin im Prolog und Mark Cavendish auf der 4. Etappe bereits der dritte Tageserfolg bei der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt.

Gesamtsieg im Fokus

Am Freitag wird wieder Martin allein im Fokus stehen – beim 24,5 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Worb geht es für den Wahl-Schweizer um den Gesamtsieg seiner Generalprobe für die Tour de France. „Meine Form ist sehr gut und ich hoffe, dass ich meine Leistung aus dem Prolog quasi verlängern und über die längere Distanz bringen kann. Vordergründig geht es mir darum, hier die Rundfahrt zu gewinnen“, der dreimalige Weltmeister im Kampf gegen die Uhr. Vor allen den aktuell auf Platz acht rangierenden Tschechen Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo/+0:28), den zuletzt zweifachen portugiesischen Gesamtsieger Rui Costa (Lampre-Merida/16./+0:37) sowie den Australier Cadel Evans (BMC/26./+0:51) gilt es dabei auf Distanz zu halten.

Auf den Spuren von Junkermann und Ullrich

Erst zwei Deutsche konnten sich seit der Erstaustragung 1933 in die Siegerlisten der Tour de Suisse eintragen. In den Jahren 1959 und 1962 gewann Hennes Junkermann, 2004 und 2006 setzte sich Jan Ullrich in seiner Wahl-Heimat durch. Seinen zweiten Sieg im Jahr 2006 bekam Ullrich jedoch nachträglich wegen seiner Verbindung zum spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes im Februar 2012 nachträglich durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS aberkannt.

Foto: Laurent Brun / www.instants-cyclistes.fr / Lizenzbedingungen (CC BY-NC-SA 2.0)

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