98. Flandern-Rundfahrt: Cancellara feiert dritten Ronde-Sieg
Ronde-Sieg verteidigt: Fabian Cancellara (Trek) hat zum dritten Mal nach 2013 und 2010 die Flandern-Rundfahrt gewonnen – ein schwerer Unfall überschattete die Feierstimmung.
Der 32 Jahre alte Schweizer konnte sich bei der 98. Auflage des belgischen Frühjahrsklassikers nach 259,2 Kilometern von Brügge nach Oudenaarde gegen die drei Belgier Greg Van Avermaet (BMC), Sep Vanmarcke (Belkin) und Stijn Vandenbergh (Omega Pharma – Quick-Step) durchsetzen. Rang fünf belegte der norwegische Mailand-San-Remo-Sieger Alexander Kristoff (Katusha) gefolgt vom belgischen Topfavoriten Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step). Bester Deutscher wurde der Zschopauer Marcus Burghardt (BMC) auf Platz zwölf, 72 Sekunden nachdem Cancellara jubelnd die Ziellinie passiert hatte.
Drei Belgier gegen Cancellara
„Am Ende hatte ich drei Belgier gegen mich, aber jetzt bin ich glücklich und es ist Zeit, im Bus zu feiern und einen schönen Abend zu haben“, kommentierte Cancellara im Anschluss seinen dritten Sieg bei dem flämischen Radsport-Monument. Zusammen mit den drei Lokalmatadoren nahm der vierfache Zeitfahr-Weltmeister nach der Überquerung des Paterbergs die finalen 13 Kilometer in Angriff und ließ im Gegensatz zu seinen ersten beiden Erfolgen diesmal seine Sprintfähigkeit aufblitzen. „Ich habe hier zweimal als Solist gewonnen, aber so ein Rennen im Sprint zu gewinnen, ist etwas, was nicht so oft in meinen Palmares auftaucht“, meinte der Berner, der mit dem Sieg mit den ebenfalls dreimal siegreichen Achiel Buysse, Fiorenzo Magni, Eric Leman, Johan Musseuw und Tom Boonen gleichzog.
Degenkolb mit Platz 15 zufrieden
John Degenkolb (Argos-Shimano), am vergangenen Mittwoch Sieger bei Gent-Wevelgem, musste sich nach Platz neun im Vorjahr diesmal mit Platz 15 zufrieden geben. „Auch wenn es das Ergebnis nicht ganz hergibt: Ich bin zufrieden mit dem Rennen und der Art und Weise, wie ich mich und wie wir uns als Team hier heute präsentiert haben“, bilanzierte der Geraer im Anschluss auf seiner Webseite. Bester Fahrer des deutschen NetApp-Endura-Rennstalls wurde der Tscheche Jan Barta, der gehandicapt durch einen Defekt letztlich als 31. über den Zielstrich in Oudenaarde rollte. „Wenn das nicht passiert wäre, hätte er eine deutlich bessere Platzierung eingefahren. Somit können wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein“, bilanzierte Sport-Direktor Enrico Poitschke.
Schwerer Unfall trübt Volksfeststimmung
Überschattet wurde das mit 17 giftigen Anstiegen („Hellinge“) gespickte flämische Volksfest von zahlreichen Stürzen. Der schlimmste Unfall ereignete sich dabei in der Ortschaft Wielsbeke, wo der Belgier Johan van Summeren (Garmin-Sharp) eine auf einer Verkehrsinsel stehende Frau frontal erfasste. Belgischen Medienberichten zufolge zog sich die 65-Jährige ein schwerers Schädeltrauma zu und wurde bereits zweimal operiert. Hingegen erliet van Summeren lediglich leichte Gesichtsverletzungen und konnte bereits am Sonntag das Krankenhaus wieder verlassen.
Foto: Christopher Jobb / www.christopherjobb.de
Webseite des Rennens: www.rondevanvlaanderen.be