CONI fordert drei Monate Sperre für Scarponi und Visconti
Michele Scarponi (Lampre-ISD) und Giovanni Visconti (Movistar) sollen nach Forderung des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI) aufgrund ihrer Verbindungen zum umstrittenen Sportmediziner Michele Ferrari jeweils für drei Monate gesperrt werden.
Das teilte das CONI am Dienstag mit. Beide Fahren hatten den Kontakt zu Ferrari zugegeben, obwohl italienischen Sportlern der Kontakt zu dem mit dem Spitznamen „Dottore EPO“ firmierten Ferrari unter Strafandrohung seit dem Jahr 2002 verboten ist. Scarponis Urteil soll am 12. Dezember gesprochen werden, das von Visconti zwei Tage später.
Scarponi ist was Sachen Doping angeht kein Unbekannter. Der Kletterspezialist hatte bereits von 2007 bis 2009 eine zweijährige Dopingsperre zu verbüßen, da er im Rahmen des spanischen Dopingskandals “Operacion Puerto” den Kontakt zum Madrider Dopingarzt Eufemiano Fuentes zugegeben hatte
Im September hatte mit Filippo Pozzato (Farnese Vini) bereits ein anderer italienischen Topfahrern vor dem CONI seinen Kontakt zu Ferrari gestanden. Pozzato gab damals an, zwischen 2005 und 2009 mit dem Mediziner zusammengearbeitet zu haben, von ihm aber lediglich Trainings- und Ernährungspläne erhalten zu haben. Der Klassikerspezialist wurde mit eine dreimonatigen Sperre sowie einer Geldstrafe von 10.000 Euro belegt. Pozzato fährt ab der kommenden Saison für Lampre.
Die Staatsanwaltschaft des norditalienischen Paduas ermittelt in Person von Benedetto Roberti seit dem Jahr 2010 gegen diverse italienische und ausländische Sportler, die die Dienste Ferraris in Anspruch genommen haben sollen. Seit dem Jahr 2002 stellt der italienische Radsportverband (FCI) den alleinigen Kontakt zu Ferrari – in Fachkreisen mit dem Spitznamen „Dottore EPO“ firmiert – unter eine sechsmonatige Strafe. Für Pozzatto hatte seine Verurteilung das Aus für die Olympischen Sommerspiele in London zur Folge.
Foto: Natalie Muir