„Hätte größeren Profit ziehen können“: Joachim bedauert nicht gedopt zu haben
Ungewöhnliche Gedankengänge bezüglich der Dopingcausa Lance Armstrong offenbart dessen ehemaliger Teamkollege Benoît Joachim.
Der 36 Jahre alte Luxemburger ging in einem Interview mit der Tageszeitung Le Quotidien vor allem mit den Fahrern hart ins Gericht, die im Zuge der Ermittlungen der US-Anti-Doping-Agentur USADA Dopinggeständnisse ablegten.
Schelte an Ex-Kollegen
„Wenn ich es getan hätte, würde ich heute den Mund halten mit all jenen Vorteilen, die ich im Verlaufe dieser Zeit genossen hätte“, sagte Joachim und bezeichnete die Ex-Kollegen als „feige“. „Diese Fahrer haben alle Nutzen aus dem System gezogen, sowohl aus sportlicher Sicht wie auch vom Bekanntheitsgrad her.“
Er selber habe Doping „aus wirtschaftlichen Gründen, aus Respekt vor meiner Gesundheit und aus Angst, positiv getestet zu werde“ stets abgelehnt. Zudem bedauert Joachim in dem Gespräch nachträglich, nicht mit dem italienischen Doping-Arzt Michele Ferrari zusammengearbeitet zu haben: „Ich hätte größeren Profit daraus ziehen können.“
2000 positiv auf Nandrolon getestet
Ganz richtig ist diese Darstellung jedoch nicht. Im Jahr 2000 wurde Joachim bei den nationalen Meisterschaften positiv auf Nandrolon getestet. Sowohl A- als auch B-Probe waren damals über dem erlaubten Grenzwert. Aufgrund eines Formfehlers kam der Luxemburger jedoch ungeschoren davon.
Joachim fuhr in den Jahren von 1999 bis 2005 für US Postal beziehungsweise Discovery Channel Seite an Seite mit Lance Armstrong. In den Jahren 2007 und 2008 stand er zudem beim kasachischen Astana-Rennstall unter Vertrag.
Foto: Kathy Quintelier