Offener Brief an McQuaid: LeMond fordert UCI-Präsident zum Rücktritt auf

Der dreimalige Tour-de-France-Sieger Greg LeMond hat in einem offenen Brief UCI-Präsident Pat McQuaid zum Rücktritt aufgefordert.

„Ich habe noch nie einen solchen Machtmissbrauch in der Geschichte des Radsports gesehen – Pat, wenn Sie den Radsport lieben, treten Sie zurück. Wenn sie ihn hassen, treten Sie auch zurück“, fordert der 51 Jahre alte US-Amerikaner auf seiner Facebook-Seite von dem 63-jährigen Iren McQuaid.

„Korrupter Teil des Sports“

Auch mit McQuaid-Vorgänger Hein Verbruggen geht LeMond hart ins Gericht: „Meiner Meinung nach sind Sie und Hein ein korrupter Teil des Sports. Sie und Hein haben den Sport kaputt gemacht.“ „Der Radsport braucht keinen McQuaid und keinen Verbruggen“, bediente sich der US-Amerikaner dem Wortlaut, den McQuaid bei der Verkündung der lebenslangen Sperre von Armstrong anschlug.

„Problem ist nicht Doping, sondern die Korruption“

Sowohl McQuaid als auch Verbruggen hielten lange ihre schützende Hand über den siebenmaligen Tour-Sieger Lance Armstrong. Entsprechend schaft betont LeMond: „Der Problem des Sports ist nicht Doping, sondern die Korruption. Sie sind der Inbegriff des Wortes Korruption.“

„Zur Erinnerung wollte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie mir vorwarfen, ich sei der Grund für die Ermittlungen gegen Lance Armstrong“, erklärt LeMond weiter. Erst die Ermittlungsergebnisse der US-Anti-Doping-Agentur USADA zwangen McQuaid letztlich zum Handeln. Am Montag bestätigte die UCI die lebenslange Sperre Armstrongs und erkannte ihm alle sieben Tour-Siege (1999-2005) ab.

Solidarität für Kimmage

Zugleich rief LeMond, der im Jahr 1986 als erster Nicht-Europäer die Tour de France gewann und zwei weitere Triumphe 1988 und 1989 folgen ließ, zur Solidarität mit dem Journalisten Paul Kimmage auf. Am 12. Dezember muss der 50-jährige irische Ex-Profi vor dem Tribunal D’Arrondissement de L’Est Vaudois im schweizerischen Vevey erscheinen. Kimmage war wegen der Andeutung verklagt worden, Armstrong sei von der UCI geschützt worden.

Zudem soll Kimmage, der einst mit einem Buch über sein eigenes Doping bekannt wurde, eine Richtigstellung in verschiedenen internationalen Medien finanzieren. In einem Sammeltopf für Kimmages liegen Stand heute schon 70.000 Euro, um die Kosten für den Prozess zu stemmen.

Foto: Jon Suzuki

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