Millar kritisiert Rabobank-Ausstieg, Kittel sieht eine Chance

David Millar (Garmin-Sharp) hat den Ausstieg der niederländischen Rabobank für deren Ausstieg aus dem Sponsoring des gleichnamigen WorldTour-Teams scharf kritisiert.

„Ihr wart Teil des Problems. Wie könnt ihr euch erdreisten, euch jetzt von euren jungen, sauberen Fahrern abzuwenden, die Teil der Lösung sind“, twitterte der 35 Jahre alte Schotte. Millar wurde im Jahr 2004 selber des Dopings überführt und gilt heute als einer der schärfsten Anti-Doping-Kritiker.

Einen ähnlichen Ton wie Millar schlug Rabobank-Profi Robert Gesink an. „Wir verlieren einen der größten Sponsoren, die der Radsport je gehabt hat. Ich habe keine Worte dafür, aber das ist eine der schlimmsten Sachen, die passieren konnte“, sagte der 26 Jahre alte Niederländer cyclingnews.com. „Diese Generation bekommt nun die Scheiße von der Generation davor, die falsche Dinge getan haben“, erklärte Gesink weiter.

Kittel: „Es ist eine Chance“

Betroffen von der Entscheidung zeigte sich sich auch Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step). „Das ist keine gute Stunde, kein gutes Signal für den Radsport“, sagte der Cottbuser dem Sport-Informations-Dienst SID. Der Arnstädter Marcel Kittel (Argos-Shimano) erklärte über seinen twitter-Account: „Rabobank hört auf. Enttäuschend! Aber man denke an T-Mobile: Auch sie stiegen aus, wurden zu Highroad und wurden zu DEM Team! Es ist eine Chance!“

UCI äußert Verständnis

Der Radsport-Weltverband UCI teilte in einem Statement mit: „Im Lichte der aktuell schwierigen Phase mit den Dopingfällen aus der Vergangenheit sowie dem jüngsten Vorgehen des Verbandes gegen einen Fahrer des Teams ist die Entscheidung nachvollziehbar.“

Rabobank hatte am Freitag angekündigt, nach 17 Jahren das Sponsoring des Straßen-Profiteams zum Saisonende einzustellen. Die Enthüllungen der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA um den siebenfachen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong gaben den Ausschlag für diese Entscheidung. Das Kreditinstitut kündigte gleichzeitig an, den Rennstall auch im kommenden Jahr noch finanzieren – allerdings ohne Sponsorenname, als „white-label“-Team.

Foto: Laurent Brun

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