Staatsanwaltschaft kümmert sich um Armstrong-Mentor Bruyneel
Johan Bruyneel, langjähriger Mentor von Lance Armstrong, droht wie seinem texanischen Schützling eine lebenslange Sperre sowie Ungemach durch die Staatsanwaltschaft.
Der Belgische Radsport-Verband KBWB reagierte auf den am Mittwoch veröffentlichten Abschlussbericht der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA in Zusammenhang mit den Dopinganschuldigungen gegen Lance Armstrong und den US-Postal-Rennstall und schaltete die Disziplinarkommission sowie die Staatsanwaltschaft ein.
Wie der KBWB am Donnerstag mitteilte wurden die Informationen an Chefankläger Jaak Fransen weitergeleitet. „Der Verband hat Kenntnis von den Akten der USADA genommen, in denen der Name des mit einer KBWB-Lizenz ausgestatteten Herrn Johan Bruyneel auftaucht. Wie in Dopingfällen üblich, wird sich die Staatsanwaltschaft an den Weltverband UCI wenden“, heißt es in der Verbands-Mitteilung.
„Maßgeblich verantwortlich für Eigenblut-Transfusionen“
„Die überwältigenden Beweise belegen, dass Bruyneel in allen wesentlichen Details des Doping-Programms involviert war“, wirft das mehr als 1.000 Seite umfassende USADA-Dossier dem 48 Jahre alten Belgier Bruyneel vor. „Er war maßgeblich verantwortlich für Eigenblut-Transfusionen vor großen Rundfahrten und er wusste, wenn Athleten EPO brauchten“, heißt es in dem Bericht weiter.
Der ehemalige Profi stand Armstrong bei all seinen sieben Tour-de-France-Siegen (1999-2005) als Sportlicher Leiter zu Seite. Auch den des Clenbuterol-Dopings überführten Spanier begleite Bruyneel bei seinen Tour-Siegen 2007 und 2009. Der 46-Jährige, derzeit Teamchef beim US-Rennstall RadioShack-Nissan, hat jegliche Dopingvorwürfe stets bestritten.
Foto: Dave Storm