UCI-Gesuch abgewiesen: Fall Armstrong bleibt in den USADA-Händen

Der Radsport-Weltverband UCI will die Entscheidungsgewalt im Dopinfall Lance Armstrong an sich bringen – wurde aber bei diesem Vorhaben gleichsam ausgebremst.

„Die UCI will, dass der gesamte Fall, mit all seinen Beweisen, von einem unabhängigen Gremium beurteilt wird, dass dann entscheidet, ob sich die Beklagten verantworten müssen“, zitierte die New York Daily News einen Brief von UCI-Chef Pat McQuaid an die US-Anti-Doping-Agentur USADA.

Das Schreiben sei der USADA am 13. Juli übersandt worden heißt es in dem Bericht weiter. Die US-Behörde wies das Gesuch in einem Schreiben vom 26. Juli jedoch zurück, da ein möglicher Interessenskonflikt bestehe, da in der USADA-Anklage gegen Armstrong auch von der UCI durchgeführte Dopingproben Gegenstand des Verfahrens seien.

„Der Fuchs bewacht den Hühnerstall“

„Viele könnten berechtigterweise behaupten, dass die Verwicklung der UCI in das Ergebnismanagement des Falls zur Besorgnis führen könnte, was umgangssprachlich auch als ‚der Fuchs bewacht den Hühnerstall‘ bezeichnet wird“, zitiert die New York Daily News das Antwortschreiben von USADA-Rechtsanwalt Bill Bock. „In zahlreichen Fällen wurde die Unfähigkeit einer Sportorganisation im Anti-Doping-Kampf bereits festgestellt.“

Dubiose Armstrong-Spenden an die UCI

Der Weltverband war vor einiger Zeit in der Causa Armstrong selber in Erklärungsnot geraten, nachdem publik wurde, dass Armstrong Geldspenden in Höhe von 125.000 Dollar an den Weltverband geleistet hatte. Im Jahr 2002 soll Armstrong unter anderem 100.000 Dollar zur Anschaffung einer Maschine zur Analyse von Blutproben für das Welt-Radsport-Zentrum im schweizerischen Aigle zugesagt haben. Das Geld sei jedoch erst drei Jahre später im Jahr 2005 auf dem UCI-Konto eingegangen.

Foto: Mark Kuchel

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