„Fast vom Rad gekippt“: Voigt kämpft bis zum Umfallen
Fast hätte es geklappt mit seinem dritten Tour-de-France-Etappensieg seiner Karriere, doch letztlich musste Jens Voigt seinen Kollegen Thomas Voeckler und Michele Scarponi auf der 10. Etappe noch den Vortitt lassen.
Bis kurz vor dem Zielstrich hatte der 40 Jahre Mecklenburger vom luxemburgischen RadioShack-Nissan-Rennstall in aussichtreicher Position auf den Tagessieg des 194,5 Kilometer langen Teilstücks von Mâcon nach Bellegarde-sur-Valserine gelegen. Doch dann war der älteste Fahrer des Feldes mit seinen Kräften am Ende und der französische Tagessieger Voeckler (Europcar) und der Italiener Scarponi (Lampre-ISD) zogen noch am Radsport-Methusalem aus Grevesmühlen vorbei.
„Konnte nicht mehr mitgehen“
„Voeckler hatte 500 Meter vor dem Ziel attackiert, da konnte ich nicht mehr mitgehen“, schilderte Voigt im Anschluss das spannende Etappenfinale. „Schmerzen ohne Ende“ habe er gehabt, „fast wäre ich nach dem Zielstrich umgekippt“, so der Wahl-Berliner weiter. Dennoch hatte Voigt der Etappe seinen Stempel aufgedrückt, gehörte er doch zu jener 25-köpfigen Spitzengruppe, die sich bereits 20 Kilometer nach dem Ziel hatte absetzen konnte.
Von dort an sollte der Etappensieger der Jahre 2001 und 2006 stets im vorderen Teil des Feldes vertreten sein. Am Aufstieg zum Col du Grand Colombier, dem ersten Berg der Ehrenkategorie der diesjährigen Tour, schien Voigt nach einer Attacke des Italieners Michele Scarponi (Lampre-ISD) schon abgehängt. Doch in typischer Voigt-Manier kämpfte sich der Routinier wieder an die vierköpfige Spitzengruppe heran und belohnt sich für seinen Kampf fast noch mit dem Tagessieg.
Trotz aller Erschöpfung und dem verpassten Etappensieg hatte Voigt noch Luft, dem Tagessieger den notwendigen Respekt zu zollen: „Voeckler war sehr, sehr stark. Er hat auch viel gearbeitet und verdient gewonnen“, erkannte der RadioShack-Profi den Sieg seines französischen Kollegens neidlos an.
Foto: Richard Masoner / www.cyclelicio.us