„La Doyenne“ beschließt Ardennen-Trilogie: Vorschau 98. Lüttich-Bastogne-Lüttich
Mit der 98. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich wird am Sonntag (22. April) die Woche der Ardennen-Klassiker abgeschlossen.
Das durch die wallonischen Ardennen führende Rennen ist zugleich das älteste Eintagesrennen der Welt und wird bereits seit dem Jahr 1892 ausgetragen. „La Doyenne“ (die Älteste) wird der Abschluss der Ardennen-Trilogie daher auch liebevoll genannt.
Gestartet wird die 257,5 Kilometer lange Achterbahnfahrt auf dem Place Saint-Lambert in Lüttich. Von dort geht es relativ unauffällig ins südliche gelegene Bastogne. Nach der Verpflegung wechselt die Richtung und führt östlich zurück zum Schlussanstieg in den Lütticher Vorort Ans. Richtig Fahrt nimmt die „Doyenne“ jedoch erst auf den letzten 100 Kilometern auf. Dort warten neun der insgesamt elf kurzen, jedoch extrem steilen Anstiege (Côtes). Den Schlusspunkt bildet die 1,2 Kilometer lange und durchschnittlich 8,6 Prozent steile Côte de Saint-Nicolas, wo im Vorjahr Lokalmatador Philippe Gilbert seinen Dreifach-Erfolg von Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und eben der „Doyenne“ perfekt macht.
Gilbert rechtzeitig in Form?
Nach Platz sechs beim Amstel sowie Platz drei beim Flèche Wallonne scheint der belgische Titelverteidiger vom US-Rennstall BMC Racing zum Abschluss der Ardennen-Serie noch rechtzeitig in Form zu kommen. Zweiter großer Favorit auf den Doyenne-Sieg ist der spanische Flèche-Wallonne-Sieger Joaquim Rodriguez (Katusha), der im Jahr 2009 bereits einmal Zweiter in Ans wurde.
Dessen kletterstarken Landsleute Alejandro Valverde (Movistar/Sieger 2006 und 2008), Samuel Sanchez (Euskaltel-Euskadi), die beiden Italiener Damiano Cunego (Lampre-ISD) und Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale), das Luxemburger Brüderpaar Andy (2009) und Fränk Schleck Schleck (beide RadioShack-Nissan), der Australier Simon Gerrans (GreenEdge), Thomas Voeckler (Frankreich/Europcar), der italienische Amstel-Sieger Enrico Gasparotto (Astana) sowie Gilberts Landsmann Jelle Vanendert (Lotto-Belisol) erweitern den großen Kreis des Siegesanwärter.
Aus deutscher Sicht dürfen sich vor allem der Rostocker Paul Martens (Rabobank) sowie der Münsteraner Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda) Hoffnungen auf eine Platzierung in den Top-Ten machen. Ob es für den dritten deutschen Erfolg nach Hermann Buse (1930) und Dietrich „Didi“ Thurau (1979) reicht, erscheint jedoch eher unwahrscheinlich.
Teilnehmende Teams: Accent jobs – Veranda’s Willems (NED), Ag2R- La Mondiale (FRA) Argos-Shimano (NED), Astana Pro Team (KAZ), BMC Racing Team (USA), Europcar (FRA), Euskaltel – Euskadi (ESP), FDJ – Big Mat (FRA), Garmin – Barracuda (USA), GreenEdge Cycling Team (AUS), Katusha (RUS), Lampre-ISD (ITA), Landbouwkrediet (BEL), Liquigas-Cannondale (ITA), Lotto Belisol (BEL), Movistar Team (ESP), Omega Pharma – Quickstep (BEL), Rabobank (NED), RadioShack – Nissan (LUX), Saur-Sojasun (FRA), Sky Procycling (GBR), Team Saxo Bank (DEN), Team Type 1 (USA), Topsport Vlaanderen – Mercator (BEL), Vacansoleil-DCM (NED)
Sieger der vergangenen zehn Jahre:
2011: Philippe Gilbert (BEL)
2010: Alexander Winokurow (KAZ)
2009: Andy Schleck (LUX)
2008: Alejandro Valverde (ESP)
2007: Danilo Di Luca (ITA)
2006: Alejandro Valverde (ESP)
2005: Alexander Winokurow (KAZ)
2004: Davide Rebellin (ITA)
2003: Tyler Hamilton (USA)
2002: Paolo Bettini (ITA)
2001: Oscar Camenzind (SUI)
Deutsche Sieger: Hermann Buse (1930), Dietrich Thurau (1979)
Foto: Sjar Adona