Einstweilige Verfügung: Sportmedziner Franke bremst WDR

Foto: Stefan SchwarzDem Westdeutschen Rundfunk WDR ist per einstweiliger Verfügung ein Riegel in seiner Berichterstattung über den Erfurter Sportmediziner Dr. Andreas Franke vorgeschoben worden.

So ist es dem Sender künftig untersagt, „in Bezug auf den Antragsteller (Franke, Anm. d. Red.) zu behaupten, behaupten zu lassen, zu verbreiten oder verbreiten zu lassen, er habe ‚verbotene Blutbehandlungen‘ durchgeführt, die bis 2005 zurückreichen und … 28 Athleten betreffen.“ Dies bereichtet die Online-Ausgabe der Münsterschen Zeitung.

Bei einer Zuwiderhandlung droht dem WDR ein Ordnungsgeld bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft bis zu sechs Monaten, zu vollstrecken an WDR-Intendantin angedroht. Der WDR bestädigte Entsprechendes am Donnerstag gegenüber dem Sport-Informations-Dienst SID.

In einem Beitrag der ARD-Sportschau vom 20. Januar hatte Journalist Hajo Seppelt behauptet, Mediziner Franke habe seit Jahren 28 Sportlern Blut entnommen, es mit UV-Licht bestrahlt und dann den Athleten wieder zugeführt habe. Prominente Athleten wie Esschnellläuferin Claudia Pechstein, 800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann oder auch Radprofi Marcel Kittel (Project 1t4i) sollen Patienten bei Dr. Franke gewesen sein.

Seit dem Frühjahr 2011 ermittelt die Staatsanwaltschaft Erfurt gegen den Medziner wegen des Verdachts, die Methode zu Dopingzwecken angewandt und damit gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen zu haben. Franke hatte stets erklärt, die Methode lediglich zur (präventiven) Infektbehandlung angewandt zu haben. Zudem sei die UV-Methode erst seit dem 1. Januar 2012 durch den WADA-Code der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA verboten worden.

Der WDR teilte in einer ersten Reaktion mit, man behalte sich die Einlegung von Rechtsmitteln gegen die Verfügung vor. Noch lägen dem Sender jedoch nicht die entsprechenden Unterlagen des Gerichtes vor. Zumindest der Beitrag „Causa Erfurt“ wurde von Sportschau-Webseite bereits gelöscht.

Foto: Stefan Schwarz

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