Neuer Doping-Skandal in Italien?

Im Fokus italienischer Doping-Ermittlungen: Denis Menchov - Foto: BolksDer italienische Radsport wird einheimischen Medien zufolge nach von einem neuen Dopingskandal überschattet.

Wie die Tageszeitung Corriere della Sera am Mittwoch berichtet, soll die Staatsanwaltschaft Padua Ermittlungen gegen mehrere Radprofis, Sportmanager, Ärzte und Geschäftsleute eingeleitet haben. Ihnen wird Doping, Geldwäsche, Betrug sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Die Beteiligten sollen illegal erwirtschaftetes Geld auf Bankkonten in der Schweiz deponiert haben. So soll auch ein Funktionär einer Bank in Locarno im Visier der Ermittler stehen. Der Verdacht lautet auf illegale Geldwäsche von Geldern, die mit illegalen Sportpraktiken erwirtschaftet wurden. Nach Aussagen des Blattes geht Benedetto Roberti, Staatsanwalt der norditalienischen Stadt Padua, einem zwischen Italien, der Schweiz und Monte Carlo aktiven Kriminellenring nach.

Die Organisation soll durch mit Doping unterstützten Leistungen angeblich Dutzende Millionen Euro Umsatz pro Jahr generiert und auf Schweizer Konten deponiert haben. Im Fokus der Ermittlungen sollen namenhafte Profis wie der russische Giro- und Vuelta-Sieger Denis Menchov (Geox-TCM) sowie der Italiener Michele Scarponi (Lampre-ISD) stehen. Scarponi war bereits ein Jahr wegen seiner Verwicklungen in den spanischen Doping-Skandal im Jahr 2007 um den Madrider Arzt Eufemiano Fuentes für ein Jahr gesperrt. Drahtzieher der Organisation soll nach Angaben der Ermittler der italienische Radsportmanager Raimondo Scimone sein.

Italienische Staatsanwaltschaften besitzen aufgrund des italienischen Anti-Doping-Gesetzes die Möglichkeit gegen Fahrer und Funktionäre von Dopingvergehen zu ermitteln. Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Ländern besitzt Italien das Recht, Sportler aufgrund von Dopingvergehen mit Haftstrafen von bis zu drei Jahren zu sanktionieren.

Foto: Bolks

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