Karriereende: David Kopp steigt vom Rad

Steigt entkräftet vom Rad: David Kopp - Foto: Kathy QuintelierDavid Kopp hat seine Karriere als Radprofi beendet – Depressionen zwangen ihn zur „Aufgabe“.

„Ich habe abgeschlossen mit dem Leben als Radprofi. Ich werde nie mehr Radrennen fahren“, wird der 32-jährige Meckenheimer auf Sportschau.de zitiert. Kopp hatte im Juli öffentlich gemacht, seit Mai diesen Jahres an Depressionen zu leiden.

Seinen größten Erfolg feierte Kopp, der seine Profikarriere als hoffungsvolles Talent im Jahr 2002 beim Team Telekom begann, 2005 als er sein „Heimrennen“ Rund um Köln gewinnen konnte. Danach wechselte der Klassikerspezialist für zwei Jahre zum deutschen Gerolsteiner-Rennstall, für den er 2006 auch an der Tour de France teilnahm. Trotz ansprechender Leistungen, bekam Kopp keinen neuen Vertrag bei der Mineralwasser-Equipe aus der Eifel und heuerte beim zweitklassigen Cycle-Collstrop-Rennstall an.

„Vollkommen leer“ nach Heimrennen

Im Jahr 2008 machte Kopp durch einen positiven Kokaintest negativ auf sich aufmerksam. Für zwei Jahre wurde der Rheinländer aus dem Verkehr gezogen und die Wahnzeichen einer Depression machten sich erstmals bemerkbar. Seit 2009 stand Kopp beim drittklassigen Eddy-Merckx-Indeland-Team unter Vertrag, für das er auch sein letztes Rennen am 1. Mai beim hessischen Radklassiker „Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt“ bestritt.

Ausgerechnet nach „seinem Heimrennen“ Rund um Köln am Ostermontag 2011 signalisierte Kopps Körper: Es geht nicht mehr! „Ich bin ein starkes Rennen gefahren, war im Bergischen Land sehr aktiv und habe bis 100 Meter vor dem Ziel in Führung gelegen. Am Ende wurde ich Vierter“, so Kopp gegenüber dem Internetportal radsport-news.com. „Da habe ich eine solch große Enttäuschung verspürt, ich war vollkommen leer. Das waren große Alarmsignale, aber ich habe sie ignoriert. Ich bin dann noch am 1. Mai das Rennen in Frankfurt gefahren, nach der Hälfte war bei mir aber der Ofen aus“, schilderte Kopp damals den Krankheitsverlauf.

Danach begab er sich für vier Wochen in stationäre Behandlung in die Uniklinik Köln. Behandelt wurde er unter anderem von Valentin Markser, der zuvor auch den ehemaligen Fußball-Nationaltorhüter Robert Enke betreut hatte. Enke hatte im November 2009 in Folge schwerer Depressionen Selbstmord begangen.

Abschiedsrennen zugunsten von Kindern in Not 

Sein Abschiedsrennen wird Kopp am 3. Oktober beim Benefiz-Rennen Charity Bike Cup in Heimerdingen bei Stuttgart geben. Neben dem gebürtigen Bonner werden doch auch Jan Ullrich, Hanka Kupfernagel, Alessandro Petacchi, Didi Thurau, Marcel Wüst, Stefan Schumacher, Danilo Hondo, Steffen Wesemann, Ricarda Lisk, Mike Kluge und Ex-Slalom-Weltmeiser Frank Wörndl zugunsten von Kindern in Not in die Pedale treten.

Foto: Kathy Quintelier

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