Evans‘ Fahrt in die Geschichtsbücher

Als erster Australier in Gelb nach Paris: Cadel Evans (BMC Racing Team) - Foto: ©BMC/Tim de WaeleNoch 95 Kilometer trennen den Australier Cadel Evans von seinem größten Triumph als Berufsradfahrer – dem Gesamtsieg bei der 98. Tour de France.

Der 34-jährige BMC-Racing-Kapitän fährt als erster Australier in der 108-jährigen Geschichte der Frankreich-Rundfahrt im Gelben Trikot des Gesamtführenden in die französische Hauptstadt Paris. Da konnte es der ehemalige Moutainbiker auch verschmerzen, den Sieg im entscheidenden Zeitfahren von Grenoble um sieben Sekunden verpasst zu haben, über den sich der Cottbuser Tony Martin (HTC-Highroad) freuen durfte. Fast schon erwartungsgemäß hatte Evans dem Luxemburger Andy Schleck (Leopard-Trek) das Gelbe Trikot beim 42,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr einen Tag vor dem großen Tour-Finale noch abjagen können.

„Ich kann es wirklich nicht glauben“, so der Weltmeister des Jahres 2011 nach seinem Ritt ins „Maillot jaune“, das er sich bereits in den Jahren 2008 und 2010 für ein paar Tage überstreifen durfte. „Ich habe im Zeitfahren heute alles gegeben. Jeden Tag haben wir das Beste gegeben, einfach alles. Jeden Tag gab das Team 99,9 Prozent, wenn nicht sogar 100 Prozent. Ich hatte ein paar ruhige Tage, einige Momente im Pech. Aber wir haben uns an den Plan gehalten und immer weiter gearbeitet.“

Der „ewige Zweite“ steigt auf

Zweimal, 2007 und 2008, beendete Evans die Tour als Zweiter – der Ruf des ewigen Zweiten und des Pechvogels machte schnell die Runde. Auf der letzten Etappe der diesjährigen „Großen Schleife“ heißt es nur noch ankommen für den im schweizerischen Kanton Tessin lebenden Evans, der sich während der Rundfahrt von allen Favoriten am konstantesten präsentierte. Nun trennen den oft als grimmig verschrienen Evans – in den Jahren 2003 und 2004 mehr oder weniger erfolglos beim deutschen T-Mobile-Rennstall unter Vertrag – nur noch 95 Kilometer von einem Eintrag in die Tour-Annalen: Als erster australischer Gesamtsieger.

Foto: ©BMC/Tim de Waele

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