Contador tritt an, Schlecks straucheln

Wertvolle Zeit verloren: Andy Schleck (Leopard-Trek) - Foto: Jeff NambaWohl etwas anders als erwartet verlief die 16. Etappe der 98. Tour de France für die Luxemburger Brüder Andy und Fränk Schleck.

Auf dem ursprünglich als Überführungsabschnitt eingestuften 162,5 Kilometer langen Teilstück von Saint-Paul-Trios-Chateau nach Gap mussten die beiden Leopard-Trek-Kapitäne einen empfindlichen Dämpfer bei ihrem Unternehmen „Tour-Sieg 2011“ hinnehmen.

Konnte der ältere der beiden Brüder, Fränk Schleck, den Rückstand mit 21 Sekunden auf den Australier Cadel Evans (BMC Racing) und 18 Sekunden auf den Spanier Alberto Contador (Saxo Bank-SunGard) noch in Grenzen halten, handelte sich dessen um fünf Jahre jüngerer Bruder Andy 1:09 Minuten auf den Australier und 1:06 Minuten auf Titelverteidiger Contador ein.

Dieser hatte mit seinen Attacken am einzigen kategorisierten Anstieg des Tages, dem 1.268 Meter hohen Col de Manse, das Feld der Siegesanwärter kräftig unter Druck gesetzt und seinen Ankündigen, in den Alpen anzugreifen, Taten folgen lassen. Lediglich Ex-Weltmeister Evans sowie der spanische Olympiasieger Samuel Sanchez (Euskaltel-Euskadi) konnten dem Antritt des dreimaligen Gesamtsiegers folgen.

Andy kritisiert Streckenführung

Konnte Fränk Schleck den Rückstand noch einigermaßen im Rahmen halten, büßte Bruder Andy vor allem auf der 11,2 Kilometer langen Abfahrt nach Gap wertvolle Sekunden ein. Bereits am Ruhetag am Montag hatte der nicht gerade als ein guter Abfahrer bekannte Gesamtzweite der vergangen beiden Jahre deswegen indirekt die Organisatoren der Tour kritisiert. „Ich glaube nicht, dass die Leute sehen wollen, dass solche Rennen auf einer Abfahrt entschieden werden“, gab Schleck den Journalisten am Vortag zu Protokoll.

Kapitänsfrage offen

Von Platz zwei auf drei musste sich Fränk Schleck nach der Etappe in der Gesamtwertung zurücksetzen lassen, Andy rangiert weiterhin auf Platz vier. Die Kapitänsfrage des Luxemburger Rennstalls könnte nach der morgigen Zielankunft im italienischen Pinerolo neu definiert werden. Bis dato galt der jüngere Andy als Mann für den Gesamtsieg, die besseren Karten besitzt augenblicklich der ältere Andy.

Die Karte Verteidigung wird den Brüdern auf den kommenden Alpenetappen nicht mehr weiterhelfen, wollen sie ihren Landsleuten Francois Faber (1909), Nicolas Frantz (1927 und 1928) und Charly Gaul (1958) nacheifern, die den Gesamtsieg der Frankreich-Rundfahrt bis dato in das Großherzogtum holen konnten.

Foto: Jeff Namba

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