Jubiläums-Generalprobe in der Schweiz

In der Schweiz erstmals auf Etappenjagd: André Greipel (Omega Pharma-Lotto) - Foto: Sjar AdonaMit einem Einzelzeitfahren in Lugano wird am Samstag (11. Juni) die 75. Auflage der Tour de Suisse eröffnet.

Die neuntägige Rundfahrt durch die Alpenrepublik dient vielen Profis als letzter Gradmesser für die am 2. Juli beginnende 98. Tour de France. Dem Anlass entsprechend liest sich auch die Teilnehmerliste der Schweiz-Rundfahrt 2011, bei der neben den 18 gesetzten WorldTeams auch der deutsche Zweitdivisionär NetApp mit einer Wildcard ausgestattet wurde. Das US-Team Type 1 macht die 20 Mannschaften umfassende Jubiläumsausgabe komplett.

Deutsche Hoffnungen auf einen Etappenerfolg ruhen vor allem auf den Schultern von André Greipel aus der belgischen Omega-Pharma-Lotto-Mannschaft. Der gebürtige Rostocker wird erstmals bei der Tour de Suisse an den Start gehen und darf sich bei den wenigen Sprintentscheidungen vor allem auf das Duell mit seinem letztjährigen HTC-Highroad Teamkollegen Mark Cavendish aus Großbritannien freuen. Mit dem Belgier Tom Boonen (Quick Step), dem Spanier Oscar Freire (Rabobank), Peter Sagan (Slowakei/Liquigas-Cannondale) und dem norwegischen Straßenweltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) kommen weitere endschnelle Fahrer in die Schweiz.

Im Zeichen der Alpen

Zunächst stehen jedoch die Anwärter auf den Gesamtsieg und Lokalmataor Fabian Cancellara (Leopard Trek) im Rampenlicht. Der Sieg des 7,3 Kilometer langen Zeitfahrens im Tessin wird wohl nur über den viermaligen Zeitfahrweltmeister aus Bern gehen. Am Pfingstsonntag wartet mit dem 2.478 hohen Nufenenpass (2478 m) gleich der höchste Punkt und somit das Dach der Rundfahrt auf die Fahrer. Am Montag folgt eine mit 107,6 Kilometer relativ kurze, aber höchst anspruchsvolle Etappe. Den Grimselpass und die Grosse Scheidegg gilt es zu überqueren.

Die erste Chance für die Sprinter könnte sich erst auf der vierten Etappe mit Ziel in Huttwil bieten. Danach geht das muntere Auf und Ab durch die eidgenössische Republik, Liechtenstein und Österreich weiter. Erst die vorletzte Etappe könnte wieder den Sprintern vorbehalten sein. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt dann am Sonntag (19. Juni) mit einem 32 Kilometer langen Einzelzeitfahren rund um Schaffhausen, wo die 75. Tour de Suisse nach exakt 1.246,4 Kilometern endet.

Als heißer Anwärter auf den Gesamtsieg zählt neben dem luxemburgischen Vorjahressieger Fränk Schleck (Leopard Trek) dessen jüngerer Bruder und Teamkollege Andy, der die Rundfahrt zum letzten Feinschliff auf das Unternehmen „Tour-Sieg 2011“ nutzen möchte. Aus deutscher Sicht gilt der Wahlschweizer Andreas Klöden vom US-Team RadioShack als aussichtsreicher Fahrer auf einen Podiumsplatz. In Chris Horner und Levi Leipheimer (beide USA) hat Klöden zwei weitere Anwärter auf das Goldene Trikot des Gesamtführenden in den eigenen Reihen.

Teilnehmende Teams: Ag2r-La Mondiale (FRA), Astana (KAZ), BMC Racing Team (USA), Euskaltel-Euskadi (ESP), Garmin-Cervélo (USA), HTC-Highroad (USA), Katusha (RUS), Lampre-ISD (ITA), Leopard-Trek (LUX), Liquigas-Cannondale (ITA), Movistar (ESP), Omega Pharma-Lotto (BEL), Quick Step (BEL), Rabobank (NED), Team RadioShack USA), Saxo Bank-Sungard (DEN), Sky (GBr), Vacansoleil-DCM (NED), Team NetApp (GER), Team Type 1 (USA).

Etappenplan:

1. Etappe (11. Juni): Lugano – Lugano 7,3 km
2. Etappe (12. Juni): Airolo – Crans-Montana 149 km
3. Etappe (13. Juni): Brig-Glis – Grindelwald 107,6 km
4. Etappe (14. Juni): Grindelwald – Huttwil 198,4 km
5. Etappe (15. Juni): Huttwil – Tobel-Tägerschen 204,2 km
6. Etappe (16. Juni): Tobel-Tägerschen – Triesenberg-Malbun/Liechtenstein 157,7 km
7. Etappe (17. Juni): Vaduz/Liechtenstein – Serfaus-Fiss-Ladis/Österreich 222,8 km
8. Etappe (18. Juni): Tübach – Schaffhausen 167,3 km
9. Etappe (19. Juni): Schaffhausen – Schaffhausen 32,1 km

Sieger der letzten zehn Jahre:

2010: Fränk Schleck (LUX)
2009: Fabian Cancellara (SUI)
2008: Roman Kreuziger (CZE)
2007: Vladimir Karpets (RUS)
2006: Jan Ullrich (GER)
2005: Aitor González (ESP)
2004: Jan Ullrich (GER)
2003: Alexander Winokurow (KAZ)
2002: Alex Zülle (SUI)
2001: Lance Armstrong (USA)

Deutsche Sieger: Hennes Junkermann (1959/1962), Jan Ullrich (2004/2006)

Webseite der Veranstaltung

Foto: Sjar Adona

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