Hamilton: UCI vertuschte positive Armstrong-Probe

Auch des Dopings geständig: Tyler Hamilton - Foto: Jeff NambaDer Radsport-Weltverband UCI soll eine positive Dopingprobe des siebenmaligen Tour-de-France-Siegers Lance Armstrong von der Tour de Suisse 2001 vertuscht haben.

Dies erklärte Armstrongs US-amerikanischer Landsmann und ehemaliger Teamkollege Tyler Hamilton in dem TV-Magazin „60 Minutes“ im US-Fernsehsender CBS. „Ich weiß, dass er einen positiven Test hatte. Er hat es mir mal ganz nebenbei erzählt und wirkte dabei total entspannt. Er hat sogar darüber gelacht“, erzählte der 39-jährige Hamilton von dem pikanten Gespräch mit Armstrong, mit dem er von 1998 bis 2001 beim US-Rennstall US-Postal fuhr.

Hamilton legte gegenüber „60 Minutes“ ein umfangreiches Geständnis ab. Bei der Vertuschung der positiven Armstrong-Probe habe sich der Texaner auf die Hilfe des Weltverbandes UCI verlassen können, so Hamilton. Die UCI soll das positiv auf das Blutdopingmittel EPO Testergebnis des Schweizer Labores seinerzeit bewusst nicht öffentlich gemacht haben.

Als Beleg soll den US-Behörden um Chefermittlier Jeff Novitzk eine Eidesstattliche Erklärung des Schweizer Laborleiters an die amerikanische Bundespolizei FBI dienen. Demnach habe die UCI ein Treffen mit Armstrong und dessen Teamchef Johan Bruyneel arrangiert, in dem über das Testverfahren gesprochen wurde. Ein UCI-Vertreter habe den Beiden zu verstehen gegeben, dass der verdächtige Test nicht weiter verfolgt werden sollte.

Hamilton, Zeitfahr-Olympiasieger 2004, wurde im Juni vergangenen Jahres nach seinem zweiten positiven Dopingfall acht Jahre gesperrt. Von 1998 bis 2001 fuhr der 39-Jährige mit Armstrong Seite an Seite für die US-Postal-Mannschaft, die neben Armstong im Focus der staatlichen Ermittlungen steht. Mit einem detaillierten Dopinggeständnis hatte mit Floyd Landis ein ehemalige Armstrong-Helfer den Stein der Ermittlungen ins Rollen gebracht.

Foto: Jeff Namba

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