BMC zieht Ballan und Santambrogio aus dem Verkehr

Droht eine Anklage wegen Dopings: Ex-Weltmeister Alessandro Ballan - Foto: Sjar AdonaDas US-amerikanische BMC Racing Team hat seine beiden italienischen Fahrer Alessandro Ballan und Mauro Santambrogio vorerst aus dem Rennbetrieb genommen.

Die Rennleitung um Teammanager Jim Ochowicz reagierte damit auf die laufenden Anti-Doping-Ermittlungen gegen die beiden ehemaligen Profis der italienischen Lampre-Mannschaft, die im Fokus der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mantua in Italien steht.

„Die neuesten Informationen hätten in Anbetracht der Anti-Doping Politik des BMC Racing Teams und des UCI-Verhaltenskodex zur Folge, dass die beiden keine Rennen mehr bestreiten werden, bis die Sache vollständig geklärt sei“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Team werde die Untersuchungen abwarten heißt es in der Meldung weiter. Beide Fahrer würden in dieser Untersuchung kooperieren und „müssen die Verantwortung in dieser Sache selbst tragen.“

Insgesamt 16 ehemalige oder aktuelle Lampre-Fahrer sowie die Sportlichen Leiter Fabrizio Bontempi, Maurizio Piovani und Giuseppe Saronni sind in die Ermittlungen involviert. Ex-Weltmeister Ballan und Landsmann Santambrogio wechselten zur Saison 2010 von Lampre zu BMC.

„Sakristei des Dopings“

Die italienische Gazzetta dello Sport veröffentlichte in ihrer Dienstagausgabe nun Details. Demnach soll Ballan mindestens zehnmal EPO-Blutdoping betrieben sowie Wachstumshormone benutzt haben. Weiter berichtet das Blatt, dass Ermittler „eindeutige Gespräche“ Ballans mit dem Apotheker Guido Nigrelli in Mariana Mantovana mitgehört haben sollen.

Nigrelli steht im Verdacht, das Zentrum eines Dopingnetzwerks zu sein. Als „Sakristei des Dopings bezeichnet die „Gazzetta“ die Apotheke das Mediziniers. Mit Anabolika, EPO und Hormonen sollen die Lampre-Profis von Nigrelli und seinem Freund Fiorenzo Bonazzi versorgt und beraten worden. „Ballan wäre ohne Chemie nie etwas geworden“, zitierte die Zeitung Nigrelli, der ein guter Freund des vor wenigen Tagen geschassten Lampre-Teamchefs Saronni sein soll.

Foto: Sjar Adona

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