Küsst Cancellara erneut die „Königin der Klassiker“?
Mit der 109. Auflage des französischen Frühjahrsklassikers Paris-Roubaix erreicht die Klassikersaison 2011 ihren absoluten Höhepunkt.
Insgesamt 258 Kilometer, darunter 52 über die 27 gefürchteten Kopfsteinpflasterpassagen (Pavés), gilt es vom Start in Compiegne bis in das Velodrome von Roubaix zu meistern – eine echte Herausforderung für Material und Fahrer. Der berühmteste Kopfsteinplasterabschnitt, der 2.400 Meter lange Wald von Arenberg (Trouée d’Arenberg), wartet in diesem Jahr bei Rennkilometer 172 auf.
Mit dem deutschen Team NetApp ziert auch eine deutsche Vertretung die Liste der 25 teilnehmenden Mannschaften. Der Zweitdivisionär erhielt von Rennveranstalter ASO eine der begehrten Wildcards und darf sich im zweiten Jahr des Bestehens auf die erste Teilnahme beim prestigeträchtigen Ritt durch den Nordosten Frankreichs freuen.
Als Topfavorit gilt nicht nur wegen seines Vorjahreserfolg der Schweizer Fabian Cancellara (Leopard-Trek). Der knapp verpasste Triumph am vergangenen Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt dürfte den viermaligen Zeitfahrweltmeister zusätzlich anstacheln, zum dritten Male nach 2010 und 2006 im Velodrom von Roubaix zu triumphieren.
Einen Sieg voraus beim dritten Monument des Radsports ist dem Eidgenossen der Belgier Tom Boonen, der das Rennen in den Jahren 2009,2008 und 2005 für sich entscheiden konnte. Der Quick-Step-Profi und Weltmeister des Jahres 2005 gilt auch in diesem Jahr als Gradmesser.
Das US-Team Garmin-Cervélo reist mit dem norwegischen Vorjahreszweiten Thor Hushovd und dem Deutsch-Australier Heinrich Haussler – 2009 Siebter – mit zwei aussichtsreichen Podiumskandidaten nach Frankreich. Der spanische Vorjahresdritte Juan Antonio Flecha (Sky), der Belgier Björn Leukemans (Vacansoleil), George Hincapie aus den USA und Allesandro Ballan (beide BMC Racing) gehören ebenso zum erweiterten Favoritenkreis, wie Katusha-Profi Filippo Pozzato aus Italien.
Einen deutschen Sieg gab es übrigens erst bei dem erstmals im Jahre 1896 ausgetragenen Rennen: der gebürtige Bayer Josef Fischer gewann die Premiere.
Teilnehmende Teams: Ag2r-La Mondiale (FRA), Astana (KAZ), BMC Racing Team (USA), Bretagne – Schuller (FRA), Cofidis (FRA), Euskaltel-Euskadi (ESP), Francaise des Jeux (FRA), Garmin-Cervélo (USA), HTC-Highroad (USA), Katusha (RUS), Lampre-ISD (ITA), Leopard-Trek (LUX), Liquigas-Cannondale (ITA), Quick.Step (BEL), Omega Pharma-Lotto (BEL), Rabobank (NED), Saxo Bank-SunGard (DEN), Saur – Sojasun (FRA), Skil-Shimano (NED), Team Europcar (FRA), Team Movistar (ESP), Team NetApp (GER), Team RadioShack (USA), Team Sky (GBR), Vacansoleil-DCM (NED)
Sieger der vergangenen zehn Jahre:
2010: Fabian Cancellara (SUI)
2009: Tom Boonen (BEL)
2008: Tom Boonen (BEL)
2007: Stuart O’Grady (AUS)
2006: Fabian Cancellara (SUI)
2005: Tom Boonen (BEL)
2004: Magnus Bäckstedt (SWE)
2003: Peter Van Petegem (BEL)
2002: Johan Museeuw (BEL)
2001: Servais Knaven (NED)
Deutsche Sieger: Josef Fischer (1896)
TV: Eurosport – 12:30 bis 17:00 Uhr (Live)
Foto: Kelly Steenlandt