Cancellara und Boonen gegen den Rest bei der 95. Flandern-Rundfahrt?
Nach Mailand-San Remo steht am Sonntag (3. April) mit der 95. Flandern-Rundfahrt das zweite Monument des Radsportkalenders 2011 auf dem Programm der Straßenprofis.
Heißester Siegersanwärter auf den mit 18 giftigen Anstiegen (Hellingen) garnierten 258 Kilometer langen Ritt von Brügge nach Meerbeke-Ninove in der Nähe von Brüssel ist der Schweizer Vorjahressieger Fabian Cancellara. Wie im Vorjahr reist der 30-jährige Berner in Diensten der Luxemburger Leopard-Trek-Equipe mit dem Sieg des E3 Prijs Vlaanderen als Empfehlung zur „Ronde van Vlaanderen“.
Härtester Widersacher dürfte erneut der belgische Lokalmatador Tom Boonen sein, der in den Jahren 2004 und 2005 das prestigeträchtige Rennen durch das flämische Herzland als Sieger beenden konnte. Auch Boonen scheint für sein Heimrennen bestens gewappnet, was er bei seinem Sieg des Klassikers Gent-Wevelgem vergangenes Wochenende eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Im Vorjahr musste Quick-Step-Profi Boonen den späteren Sieger Cancellara am vorletzten Helling, der „Muur van Geraardsbergen“, ziehen lassen und belegte letztlich Platz zwei vor seinem Landsmann Philippe Gilbert. Der Omega-Pharma-Lotto-Profi zählt ebenso wie der Spanier Juan Antonio Flecha (Sky), der Franzose Sylvain Chavanel (Quick Step), Filippo Pozzato (Italien/Katusha), Peter Sagan (Slowakei/Liquigas) sowie die beiden Belgier Nick Nuyens (Saxo Bank-SunGard) und Stijn Devolder (Vacansoleil, Sieger der Austragungen 2008 und 2009) zum Kreis der erweiterten Siegesanwärter in den flämischen Ardennen.
Das US-Team Garmin-Cervélo hat mit dem norwegischen Weltmeister Thor Hushovd, dem Deutsch-Australier Heinrich Haussler sowie dem US-Amerikaner Tyler Farrar gleich drei Kandidaten für einen Ronde-Sieg im Gepäck. Auch der italienische Ex-Weltmeister Alessandro Ballan (BMC Racing), im Jahr 2007 „König von Flandern“, ist in diesem Jahr wieder zum Favoritenkreis zu zählen. Dem australischen Mailand-San-Remo-Sieger Matthew Goss und seinem britischen HTC-Highroad-Teamgefährten Mark Cavendish werden aufgrund des für sie anspruchsvollen Streckenprofils bestenfalls Außenseiterchance eingeräumt.
Mit Rudi Altig im Jahr 1964 und Steffen Wesemann 2004 konnten sich seit der Erstaustragung im Jahr 1913 erst zwei deutsche Fahrer in den Siegerlisten des Rennens vereweigen.
Teilnehmende Teams: Ag2r-La Mondiale (FRA), Astana (KAZ), BMC Racing Team (USA), Cofidis (FRA), Euskaltel-Euskadi (ESP), Francaise des Jeux (FRA), Garmin-Cervélo (USA), HTC-Highroad (USA), Katusha (RUS), Lampre-ISD (ITA), Landbouwkrediet (BEL), Leopard-Trek (LUX), Liquigas-Cannondale (ITA), Quick.Step (BEL), Omega Pharma-Lotto (BEL), Rabobank (NED), Saxo Bank-SunGard (DEN), Team Europcar (FRA), Team Movistar (ESP), Team RadioShack (USA), Team Sky (GBR), Topsport-Vlaanderen (BEL), Skil-Shimano (NED), Vacansoleil-DCM (NED), Veranda’s Willems – Accent (BEL)
Sieger der vergangenen zehn Jahre:
2010: Fabian Cancellara (SUI)
2009: Stijn Devolder (BEL)
2008: Stijn Devolder (BEL)
2007: Alessandro Ballan (ITA)
2006: Tom Boonen (BEL)
2005: Tom Boonen (BEL)
2004: Steffen Wesemann (GER)
2003: Peter Van Petegem (BEL)
2002: Andrea Tafi (ITA)
2001: Gianluca Bortolami (ITA)
Deutsche Sieger: Rudi Altig (1964), Steffen Wesemann (2004)
TV: Eurosport – 12:30 bis 17:00 Uhr (Live)
Foto: Kelly Steenlandt